GUT BEHÜTET! HUT IM TREND

Gibt es in einer hochindividualisierten Gesellschaft wie unserer den „richtigen Hut“? Wie wichtig war der im Laufe der Geschichte? Antworten erhalten Sie z. B. bei der Hut-Inspektion der Modistin Teresa Gaschler bei DONNER & REUSCHEL.

Hier erfahren Sie mehr über

  • Hut-Kult
  • Hut-Etikette
  • Den deutschlandweiten Hutwettbewerb

Text Nadine Geigle

Nadine Geigle ist seit über 20 Jahren als Event-Managerin, Marketing- und PR-Beraterin und Medien-Designerin tätig. Als Community-Managerin von DONNER & REUSCHEL organisiert sie den Hutwettbewerb für DONNER & REUSCHEL mit DEUTSCHER GALOPP und ist Teil der Jury.

Damenhüte sind bei einem Pferderennen nicht wegzudenken. In Ascot, dem berühmtesten der Welt, sind die extravaganten Hüte der englischen Ladies absoluter Kult; ohne sie könnte dieses Ereignis gar nicht stattfinden. Das Accessoire „Hut“ steht aber nicht nur in England, sondern in vielen westlichen Metropolen für Luxus und die „Upperclass“.

So viel Aufmerksamkeit bekommt ein Hut in Deutschland nicht – vor allem, weil er kein wichtiges gesellschaftliches Symbol in unserem Land (mehr) ist.  Wie kommt es, dass diesem doch eigentlich so wichtigen Kleidungsstück hierzulande weniger Aufmerksamkeit eingeräumt wird als anderswo? Dazu später mehr.

WIRD DER HUT WIEDER „IN“?

Vielleicht ändert sich aber die Einstellung zum hiesigen Hut auch recht schnell. Denn pünktlich zum 200-jährigen Jubiläum von DEUTSCHER GALOPP wird es einen deutschlandweiten Hutwettbewerb geben, getragen und veranstaltet von DONNER & REUSCHEL in Kooperation mit DEUTSCHER GALOPP. Dabei soll der Hut als gesellschaftliches Symbol wiederbelebt und neu erfunden werden. Zusammen mit der Hamburger Modistin Teresa Gaschler werden bei den Galopp-Veranstaltungen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Baden-Baden, Köln und München die schönsten acht Hüte, welche Frau und Mann in der jeweiligen Stadt tragen, von mir und einer exklusiven Jury ausgesucht.

Am 15. Oktober wurde auf Rügen die Gewinnerin gekürt, ganz nach dem Motto:
Zeig mir deinen Hut, und ich sage dir, wer du bist!

STILIKONEN

Generell ist, was die (Hut)Mode betrifft, die Individualität dieses Jahr groß im Kommen. Das war nicht immer so, aber man muss sagen, dass, wer auch immer dieses Spiel mit Sinn und Sinnlichkeit beherrscht, zu einer (Stil)Ikone seines Zeitalters werden kann. Audrey Hepburn etwa gelang dies. Sie hatte ein bemerkenswert schönes Gesicht, und ihre großen, magischen Augen sowie ihr zauberhaftes Lächeln waren geradezu gemacht für Hüte, welche sie in jeder Form liebte.

Denkt man einige Jahrzehnte weiter, fällt einem Herzogin Kate ein, die zur „Hut-Person des Jahres“ gewählt wurde (In Düsseldorf im Jahr 2012).  Kate Middleton verkörpert schlichte und außergewöhnliche Eleganz und ist bekannt für ihr stilsicheres Auftreten.

Generell lieben die Royals ihre Hüte. Kein Empfang und kein Event findet ohne ihre maßgeschneiderten Hüte statt. Nicht umsonst! Denn der Hut rundet das gesamte Auftreten und den bewusst ausgewählten Look ab. Aber natürlich haben nicht nur Adelige ihre Hutmarotten. Auch Freigeister lieben ihren braunen Hippie-Hut mit viel Indianer-Schmuck verziert. Sie weisen ihm eine neue Rolle im gesellschaftlichen Kontext zu.

Zeitlose Klassiker für Herren sind der echte Panamahut, der Borsalino oder der Zylinder. Generell gilt: Der Hut ist ein Identitäts-Signet.

EINZIGARTIGE KUNSTWERKE

In Deutschland und gerade in Hamburg gibt nicht mehr viele Ateliers, in denen mit so viel Liebe und Muse jeder Hut so filigran angefertigt wird wie bei Teresa Gaschler, die in ihrer Kreativ-Werkstatt der Tradition modernen Glanz verleiht. Auf der Suche nach dem richtigen Hut ließ ich mir von ihr die Modelle erklären und mich über die Geschichte der Kopfbedeckung aufklären.

Neben den Spezialanfertigungen für Veranstaltungen übernimmt Teresa auch Maßanfertigungen für Privatkunden. Sie weiß, dass ihre Hutkreationen die Persönlichkeit ihrer Kundinnen und Kunden unterstreichen, vertiefen oder verändern – ganz nach Wunsch. Und sie ist sich sicher, dass auch in Deutschland der Hut wieder an Bedeutung gewinnen wird.

DER HUT IM WANDEL DER GESCHICHTE

Wofür steht der Hut? Für Aufsicht, Fürsorge und Schutz im Allgemeinen. Daraus wurde die Redensart „auf der Hut sein.“ Es gibt noch heute Redewendungen, die den Sinn und Zweck der Kopfbedeckung versinnbildlichen: Gut behütet sein, auf der Hut sein, oder auch das anerkennende: Hut ab!

Dass sich der Hut ab den 1930er Jahren auf dem Rückzug befand, lag daran, dass die Frauenrolle durch die Weltwirtschaftskrise, die große Arbeitslosigkeit und den Mutterkult der Nationalsozialisten neu definiert wurde und sich viele Frauen verstärkt um Küche und Kinder kümmern sollten.

Erst Ende der 1940er Jahre prägte Christian Dior mit seinem New Look eine sehr feminine und üppige Mode mit weiten Röcken und Wespentaille, dazu passend entwickelte sich in den 1950er-Jahren eine höchst fantasievolle und formenreiche Hutmode. Alles war möglich: von kleinen, neckischen Käppchen über raffinierte Hutschleier oder asiatische Elemente bis hin zu riesigen, extravaganten Wagenradhüten.

Bei den Herren war zumindest in den 1960er Jahren der Hut angesagt, vor allem weil  Sean Connery in seinen James-Bond-Filmen einen Sandown-Trilby des Londoner Hutmachers „Lock & Co. Hatters“ aus der St. James’s Street trug. Heute wird der klassische Hut bei Herren allenfalls noch von Exzentrikern oder zu ganz besonderen Anlässen getragen (grauer Zylinder zum Cutaway-Gehrock).

Weshalb aber ging die Geschichte der Hut-Entwicklung nicht weiter? Weil ab den 1970er Jahren die Autos viel niedriger gebaut wurden als in den Jahrzehnten davor; ab sofort störten Hüten und widersprachen dem Trend zu einem sportlich-ungezwungenen Lebensstil.

HUT-ETIKETTE

So etwas ist heute unbekannt, hingegen ist es bei der Jüngeren vollkommen normal, dass Kopfbedeckungen wie Caps oder Mützen in Vorlesungen und Cafés auf dem Kopf bleiben – denn sie gehören einfach zum Outfit dazu!

Doch es gibt immer noch wichtige Regeln, die ein passionierter Hutträger beachten sollte. Es handelt sich dabei nicht um alte und verstaubte Vorschriften, sondern vielmehr um stilvolles Kulturgut. Laut „Hut-Knigge“ dürfen Frauen die Kopfbedeckung grundsätzlich aufbehalten, solange der Hut nicht zu groß ist und das Gesicht nicht verdeckt wird. Wenn der Hut allerdings eine reine Schutzfunktion hat, wie z. B. ein Regen- oder Sonnenhut, dann sollte er stets abgesetzt werden, sobald er nicht mehr gebraucht wird. In der Kirche müssen Männer den Hut absetzen, Frauen dürfen ihn aufbehalten.

Die feinste Etikette wird aber dadurch gestört, wenn der Hut zu schief oder zu eng auf dem Kopf liegt. Beim Abnehmen ist es richtig, den Hut mit einer Hand an der Krone zu greifen und mit der anderen Hand das Haar aus der Stirn streichen. Aufsetzen hingegen sollte man den Hut von vorne nach hinten, vom Haaransatz zum Hinterkopf. Die Ohren werden dabei leicht von der Krempe berührt. Der Sitz ist fest, aber gleichzeitig angenehm.

Empfindliche Kopfbedeckungen wie Strohhüte sollten mit beiden Händen an der Krempe gegriffen werden, damit die Krone nicht verformt oder bricht.

200 JAHRE „DEUTSCHER GALOPP“

Von Juli bis Oktober werden die Hüte in Deutschland wieder ausgepackt! Die alten Bräuche und Traditionen bekommen einen neuen, modernen Schliff. Mode-Designer entwerfen die passenden Kleider der Ladys und alles soll aufeinander abgestimmt zum ultimativen Look und zum Trend gekürt werden.

Da wir in der heutigen Hut-Gesellschaft fern von Statussymbolen sind, ist deshalb weniger mehr. Es geht um Natürlichkeit; Rang und Name verschwinden hinter dem richtigen Look und der Frage: Was möchte ich ausstrahlen? Durch die Pferderennanlagen weht der Hauch einer neuen Area. Welche Besitzer, Trainer und Team haben die richtigen Pferde? Und wer hat den schönsten Hut?

Auf all diese Fragen wird es an folgenden Terminen eine Antwort geben:

  • 01.07., Hamburg: Hut Inspektion bei DONNER & REUSCHEL mit Teresa Gaschler
  • 03.07., Hamburg: Deutsches Derby mit Teresa Gaschler
  • 31.07., München: Großer Dallmayr-Preis mit Lola Paltinger
  • 07.08., Düsseldorf: Henkel-Preis der Diana mit Elna-Margret Prinzessin zu Bentheim
  • 13.08., Berlin-Hoppegarten: Grand Prix-Wochenende
  • 28.08., Baden-Baden: Große Woche
  • 09.10., Köln: Preis des Winterfavoriten
  • 15.10., Rügen: Ehrenpreis Hutwettbewerb zum 200-jährigen Jubiläum „Deutscher Galopp“

www.donner-reuschel-events.de/200-jahre-deutscher-galopp/

Fotos: Donner & Reuschel (Nadine Geigle), Alamy, Shutterstock, Unsplash / Zoltan Tasi

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