Nachhaltigkeit: Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft

„Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ – Brundtland-Bericht, 1987. Dieses Prinzip verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit weit über den reinen Umweltschutz hinausgeht. Sie umfasst ebenso soziale Gerechtigkeit und verantwortungsvolles Wirtschaften.

Was ist Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit bedeutet, die Ressourcen der Erde so zu nutzen, dass zukünftige Generationen nicht beeinträchtigt werden. Der Begriff entstammt ursprünglich der Forstwirtschaft und beschreibt die Idee, nur so viel Holz zu entnehmen, wie auch nachwachsen kann. Heute umfasst Nachhaltigkeit nicht nur den Umweltschutz, sondern auch soziale und wirtschaftliche Aspekte. Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Bedürfnissen zu schaffen, um eine lebenswerte Welt für alle zu sichern.

Dieser Ansatz fördert nicht nur den Schutz der natürlichen Ressourcen, sondern auch soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität. Unternehmen, die nachhaltig agieren, streben nach fairen Arbeitsbedingungen, verantwortungsvollem Konsum und einer Reduzierung von Emissionen. Im Kern geht es darum, Entscheidungen zu treffen, die langfristig positiven Einfluss auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft haben. Nachhaltigkeit ist somit eine Verpflichtung, Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft zu übernehmen.

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Nachhaltigkeit

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Der durchschnittliche CO2e Verbrauch liegt in Deutschland pro Kopf bei rund 10,8 Tonnen im Jahr. Laut Klimaziel wird bis 2030 ein Wert von unter einer Tonne angestrebt. Davon sind wir weit entfernt. Wie schneiden Sie ab? Testen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck

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Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Ökologische Nachhaltigkeit

Ökologische Nachhaltigkeit konzentriert sich auf den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Es geht darum, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, die Artenvielfalt zu bewahren und erneuerbare Energien zu fördern. Ziel ist es, den Ressourcenverbrauch zu minimieren und den Klimawandel zu bekämpfen, um die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu sichern. Dazu gehören Maßnahmen wie die Reduktion von CO₂-Emissionen, der Umstieg auf erneuerbare Energien und der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser und Boden.

Ökonomische Nachhaltigkeit

Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet, eine stabile und widerstandsfähige Wirtschaft aufzubauen, die langfristig tragfähig ist, ohne die Umwelt oder die Gesellschaft zu schädigen. Unternehmen sollten wirtschaftliche Ziele verfolgen, dabei aber auch soziale und ökologische Verantwortung übernehmen. Dies umfasst die Förderung von Innovationen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und eine faire Verteilung von Ressourcen. Ökonomische Nachhaltigkeit fördert den Aufbau von wirtschaftlichen Systemen, die auch in Krisenzeiten stabil bleiben und Wachstum ermöglichen, ohne die Umwelt zu belasten.

Soziale Nachhaltigkeit

Soziale Nachhaltigkeit stellt den Menschen und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt. Sie zielt darauf ab, soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und faire Lebensbedingungen für alle zu fördern. Dazu gehören menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Bildungschancen und soziale Sicherheit. Soziale Nachhaltigkeit strebt danach, Ungleichheiten zu beseitigen und Gemeinschaften zu stärken, um langfristig stabile und gerechte Gesellschaften zu schaffen. Es geht darum, soziale Strukturen aufzubauen, die die Teilhabe aller Menschen ermöglichen.

Die Nachhaltigkeitsziele der UN

Im Jahr 2015 verabschiedete die Weltgemeinschaft unter der Führung der Vereinten Nationen die Agenda 2030. Diese umfasst 17 globale Ziele, die sogenannte Sustainable Development Goals (SDGs), die eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Soziales sicherstellen sollen. Die SDGs sind ein umfassender Plan für eine bessere Zukunft und sollen bis 2030 weltweit umgesetzt werden. Hier sind die 17 Ziele im Überblick:

  1. Keine Armut: Beseitigung extremer Armut in all ihren Formen, weltweit.
  2. Kein Hunger: Beendigung des Hungers und Förderung nachhaltiger Landwirtschaft.
  3. Gesundheit und Wohlergehen: Sicherstellung eines gesunden Lebens und Förderung des Wohlbefindens für alle Altersgruppen.
  4. Hochwertige Bildung: Zugang zu inklusiver und gleichberechtigter Bildung sowie lebenslanges Lernen für alle.
  5. Geschlechtergleichheit: Erreichung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung von Frauen und Mädchen.
  6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: Sicherstellung der Verfügbarkeit und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle.
  7. Bezahlbare und saubere Energie: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle gewährleisten.
  8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Förderung von nachhaltigem Wirtschaftswachstum, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle.
  9. Industrie, Innovation und Infrastruktur: Förderung einer widerstandsfähigen Infrastruktur und Innovationen für eine nachhaltige Industrialisierung.
  10. Weniger Ungleichheiten: Verringerung von Ungleichheiten innerhalb und zwischen Ländern.
  11. Nachhaltige Städte und Gemeinden: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
  12. Nachhaltiger Konsum und Produktion: Förderung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster.
  13. Maßnahmen zum Klimaschutz: Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen durch dringende Maßnahmen.
  14. Leben unter Wasser: Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen.
  15. Leben an Land: Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Landökosysteme sowie Förderung der Biodiversität.
  16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Förderung friedlicher und integrativer Gesellschaften sowie Zugang zu Recht und effektiven, verantwortlichen Institutionen.
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Stärkung der globalen Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung und Mobilisierung der notwendigen Mittel.

Wie kann jeder Einzelne nachhaltige Entwicklungen praktisch unterstützen

Nachhaltigkeit im Alltag ist eng mit den eigenen Werten und dem Engagement für das Gemeinwohl verbunden. Jeder Einzelne kann durch bewusstes Handeln einen wichtigen Beitrag leisten, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt.

Zum Beispiel hilft der effiziente Umgang mit Energie nicht nur, Kosten zu sparen, sondern verringert auch den ökologischen Fußabdruck. Der Kauf lokaler und saisonaler Produkte stärkt das Gemeinwohl, da die regionale Wirtschaft gefördert und Transportwege verkürzt werden. Ebenso trägt die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, etwa durch gezielte Planung und Resteverwertung, dazu bei, wertvolle Ressourcen zu schützen und Wertschätzung für Lebensmittel zu zeigen.

Eine bewusste Mobilität, wie das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel, das Fahrrad oder der Fußweg, reduziert Emissionen und schont die Umwelt. Durch eine pflanzenbasierte Ernährung wird der Ressourcenverbrauch gesenkt und die Auswirkungen der Massentierhaltung auf Umwelt und Gemeinwohl verringert. A

Anstatt Gegenstände wegzuwerfen, lohnt es sich, sie zu reparieren und damit den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Das Gemeinwohl kann auch durch die Unterstützung lokaler Projekte gestärkt werden, sei es durch Spenden oder den Einsatz von Zeit. Zudem kann der Papierverbrauch durch digitale Lösungen oder Recyclingpapier gesenkt werden.

Bewusstes Reisen, etwa durch die Wahl von Zugreisen, trägt zu mehr Klimagerechtigkeit bei. Nicht zuletzt ist es wichtig, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der eigenen Gemeinschaft zu stärken.

Jeder kann dazu beitragen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in seinem Umfeld zu stärken, indem er aufzeigt, wie wichtig umweltbewusstes Handeln und soziale Verantwortung für die Zukunft sind. Durch Gespräche, den Austausch von Wissen und das Vorleben nachhaltiger Werte lässt sich die Bedeutung von Nachhaltigkeit weiter verbreiten und andere ermutigen, ebenfalls aktiv zu werden.

 

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