
MAURITIUS – 3 KONZEPTE FÜR DIE (R)AUSZEIT
Die berühmte Insel im Indischen Ozean gehört zu den schönsten Sehnsuchtszielen der Welt. Das liegt auch an den Marriott-Resorts, die die Gäste auf unterschiedliche, aber immer außergewöhnliche Weise, glücklich machen.
Hier erfahren Sie mehr über
- Mauritianische Gastfreundschaft
- Friedliches Miteinander
- Grandiose Natur
Text Hans Christian Meiser

Dr. Hans Christian Meiser ist Philosoph und Publizist, zudem Herausgeber und Chefredakteur von PURPOSE, dem Magazin für Sinnhaftigkeit. Dieses Thema zieht sich durch sein gesamtes Werk.
Mathieu de Tonnac ist ein glücklicher Mensch. Denn als Group General Manager von Marriott ist er seit zehn Jahren für gleich drei Luxushotels auf Mauritius verantwortlich, von denen ein jedes seinen eigenen Charme hat. Beginnen wir unsere Reise im:
1. JW MARRIOTT MAURITIUS RESORT
Auch wenn es nicht mehr das neueste Haus ist, strahlt das ehemalige St. Regis und 2013 von Marriott übernommene Resort genau das aus, was der nostalgische Reisende sucht: Strand, Palmen, Meer im Postkarteidyll (heute besser: instagrammable). Dazu Sonnenuntergänge vom Feinsten und eine von tropischen Pflanzen nur so strotzende Hotelanlage, die den Kolonialstil an allen Ecken und Ende pflegt, auch wenn die Zimmer und Suiten mit allen Annehmlichkeiten der Moderne ausgestattet sind.
Schon bei der Ankunft stellt sich der persönliche Buttler vor, der einem bis zum Ende des Aufenthalts alle Wünsche erfüllen wird.
Kommuniziert wird per QR-Code, so dass alle Aufgaben oder Anfragen sofort erfüllt oder erledigt werden können. Überhaupt merkt man, dass dies Team hier perfekt eingespielt ist, sei es im (Frühstücks)restaurant „Le Manoir Dining Room“ am riesigen Hauptpool mit Blick auf das Meer, sowie im asiatischen Lokal „Floating“, im indischen „Indya“, im japanischen „Atsuko“ oder im griechischen „BoatHouse“.
Egal wo, die mauritianische Fusions-Kochkunst macht hier ihrem Namen alle Ehre und man freut sich ob der großen Abwechslung der Speisen.
Gleichzeitig ist der Strand so geschaffen, wie man ihn sich vorstellt (an vielen anderen Orten auf der Insel ist es wegen der vielen Lavaplatten im Wasser oft nicht möglich, problemlos im Meer zu schwimmen). Doch hier, am Le Morne Brabant, einem 556 Meter hohen Tafelberg, der ikonisch über den Südwesten wacht, herrscht fast Südseefeeling, weshalb sich auch wie an einer Perlenkette ein Luxushotel an das andere reiht.
Keines aber scheint mir sich so gut in die Landschaft einzufügen wie eben das JW Marriott, zumal die Natur-Highlights der Umgebung ganz nahe sind.
CHAMARELL: WASSERFÄLLE UND “SELTENE ERDEN”
Zu den Highlights gehören die spektakulären Wasserfälle von Chamarell, wo sich der Fluss Rivière St.Denis 127 Meter in die Tiefe stürzt, und natürlich die „Farbige Erde“ oder auch „7 Coloured Earth“. Dort zeigt die Erde sieben Brauntöne, die in ihrer Komposition einmalig sind und durch Lava- und andere Ablagerungen vor Jahrmillionen entstanden sind. Nachdem der Dschungel hier vor über 200 Jahren abgeholzt wurde, trat diese Besonderheit zu Tage und man fühlt sich beim Betrachten dieser Naturschönheit so, als würde man durch ein expressionistisches Gemälde eines Meistermalers wandeln.

RELIGIONSFREIHEIT
Überhaupt ist die Natur auf Mauritius so überwältigend, dass sich eine Autofahrt rund um die Insel und durch das Inselinnere, wo einst wie heute Zuckerrohr angebaut wird, lohnt. Man wird dabei auch bemerken, dass hier Kirchen, Moscheen, Pagoden, Tempel sowie Gebets- und Andachtshallen jeder Religion ein friedliches Miteinander führen. Zwistigkeiten aus Glaubensgründen gibt es nicht.
Das mag daran liegen, dass die Vergangenheit von Mauritius keine friedliche war. Portugiesen, Holländer, Franzosen, Engländer kämpften hier immer wieder um die Vorherrschaft dieses Kleinods im Indischen Ozean, auf dem es keine Urbevölkerung gab, sondern nur Plantagenbesitzer und Sklaven. Erst seit 1968 ist Mauritius ein unabhängiger Staat, der es geschafft hat, seine Bevölkerung zu befrieden und jedem seine Religionsfreiheit zu gewähren – wahrlich ein Vorbild für alle anderen Staaten dieser Erde.
HAND AUFS HERZ
Womöglich ist das auch der Grund, weshalb die Begrüßung in den Marriott-Hotels auf eine besondere Weise erfolgt: Wer immer einem begegnet, hält die rechte Hand an sein Herz und verneigt sich leicht. Besser kann man den Respekt, die Achtung vor dem anderen, dem scheinbar Fremden, nicht ausdrücken. Und wenn man dann noch zur Begrüßung ein eisgekühltes Tuch und eine frisch geöffnete Kokosnuss erhält, deren Wasser laut Weltgesundheitsorganisation das Gesündeste ist, was man trinken kann, dann, ja dann weiß man, was einem zuhause fehlt.

2. LE MÉRIDIEN ILE MAURICE
Ganz so idyllisch geht es in dem im Norden, in der Bucht von Pointe aux Piments gelegenen Le Méridien nicht zu, obwohl die Handauflegen-Sitte hier ebenso gang und gäbe ist. Das mag daran liegen, dass es sich bei dem 2022 renovierten Haus eher um ein Familienhotel handelt, weshalb natürlich mehr los ist als im JW. Aber schließlich müssen Paare mit Kindern auch auf ihre Kosten kommen und da sind sie hier richtig, zumal die Pools, die Restaurants (vor allem das „Nomad“ und das „Kumin“) und die äußerst geräumigen Zimmer sowie der Kids Club alle Wünsche der Eltern und der Kinder zu erfüllen scheinen.
Einziger Wehmutstropfen: Die Lüftungsanlage im Bad lässt sich – warum auch immer – nicht ausstellen und läuft bei Tag und (leider) auch in der Nacht.
ADULTS ONLY
Wer sich dem „Adults only“-Bereich verschrieben hat, der findet im Nirwana-Flügel ebenfalls das, was er sucht. Riesige, bis 120 Quadratmeter große Suiten sind dann das vorübergehende Zuhause, in dem man sich der Ruhe, der Entspannung (übrigens: tolles Spa, wie im JW auch) hingeben kann. Die gesamte Anlage ist zur Meeresseite hin gebaut, weshalb es keine „Gartenzimmer“ gibt und man den einen Kilometer langen Strand (Badeschuhe sind wegen der vielen Korallen vom Riff und den Lavasteinen zu empfehlen) stets vor sich hat, samt der sich sanft im Meereswind wiegenden Palmen.
NIRWANA UND JADE
Der Nirwana-Komplex verfügt über sein eigenes Restaurant „Jade“, in dem es sich nach einem Sundowner zum oft magischen Sonnenuntergang köstlich pan-asiatisch speisen lässt – romantisch natürlich auf der Terrasse mit Blick auf das Meer, während durch den angenehm warmen Abendwind alle Sinne erweckt werden und man auch hier weiß, dass es richtig war, die lange Flugzeit (12 Stunden ab München) auf sich zu nehmen. Da aber der Zeitunterschied zu Deutschland nur drei Stunden beträgt, lässt sich das problemlos verkraften.

PORT LOUIS
Das friedliche Zusammenleben der verschiedensten Bevölkerungsgruppen und 87 (!) Glaubensrichtungen auf Mauritius lässt sich am besten am Marktplatz der Hauptstadt Port Louis erleben. Da findet sich z.B. die in prächtigem Weiß und mit vielen Türmchen verzierte Jummah-Moschee, die auch eine Koranschule beherbergt.
Gleich daneben beginnt das Quartier Chinois (Chinatown), mit Geschäften und privaten Andachtsschreinen. All das wird vom Zentralmarkt umgeben, der seit seiner Gründung 1840 alles anzieht, was sich auf Mauritius befindet, von Arm bis Reich, vom Bauern zum Banker, vom Einheimischen bis zum Touristen. Diese Institution in der Rue de la Reine ist wie einst die griechische Agora der beste Ort zum Kaufen und Verkaufen, zum Austausch von Neuigkeiten, zum schnellen Imbiss und zum fortwährenden Staunen. Auch Kräuter, die als Aphrodisiaka wirken sollen, gibt es hier und sogar Schilder mit „Man spricht Deutsch“.

PAMPLEMOUSSES
Wem es hier irgendwann zu hektisch wird, fährt am besten mit einem Taxi zum nahe gelegenen Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanic Garden in Pamplemousses – einem verzauberten Ort voller Naturmagie und Schönheit. Riesige Baobab-Bäume und viele andere Spezien, welche die Tropen hervorbringen, lassen sich hier bewundern.
Am eindrucksvollsten aber ist sicherlich der Giant Water Lilly Pond, in dem die Blätter der Wasserlilien, die einen Durchmesser von bis zu zwei Metern haben, einen einzuladen scheinen, es sich auf ihnen bequem zu machen.
Dazu gibt es Riesenschildkröten und einheimisch
3. THE WESTIN TURTLE BAY RESORT & SPA
Das eben Erlebte könnten Sie auch im Westin Turtle Bay verarbeiten. Es liegt keine 20 Minuten vom Botanischen Garten entfernt und verströmt als Wellness-Resort eine Aura, deren harmonischer Grundgedanke an und in jeder Ecke zu spüren und zu erleben ist: in der spektakulären Ankunftshalle, den hochmodernen Zimmern, die aber dennoch mauritianisches Flair ausstrahlen, in den Restaurants „Fusion“ und „Mystique“, in denen panasiatische Küche (auch rein pflanzenbasiert) auf höchstem Niveau serviert wird, oder im Heavenly Spa, in dem die Massagen tatsächlich himmlisch sind.
Ich weiß nicht, ob das Haus unter Einbeziehung eines Feng Shui Architekten errichtet wurde, ich nehme es aber an, nicht nur der Koi-Karpfen wegen, die sich unter den Stegen, über die die Haupthalle und die Restaurants zu erreichen sind, tummeln, sondern auch, weil z.B. die Betten so ausgestattet sind, dass sich kaum ein angenehmerer Schlaf finden lässt.
Die Harmonie, die hier an jedem Ort geschaffen wurde, ist beispielhaft und wirkt sich sogleich nach der Ankunft auf die Gäste aus. Man wird ruhig, fühlt sich eins mit der Natur und sehnt sich danach, dass dieser Zustand nie wieder vergehen möge.
Kinder sind hier perfekt integriert, und auch, wenn es einen „Whisper Pool“ gibt (Adults only), würden sie hier nicht auffallen, so entspannend wirkt sich das Konzept auf die Psyche aller Gäste aus.
Dinieren sie dann noch barfuß am Strand, während die Sonne sich von dieser Erdhälfte vorübergehend verabschiedet und erste Sterne am Firmament erscheinen, dann weiß man, dass man alles richtig gemacht hat.
Nur das Baden im Meer ist leider auch hier nicht einfach, weshalb eine kleine künstliche Bucht geschaffen wurde, in der die Begegnung mit dem Wasserelement unproblematisch ist.
Kleiner Tipp: Auf der rechten Seite, kurz bevor das Nachbarhotel beginnt, ist das Schwimmen ebenso problemlos möglich. Denn das ist es ja eigentlich, was man von einem solchen Urlaub in der Ferne erwartet: dass man seine Probleme loswird. Auf Mauritius geht das schneller als man denkt …
Fotos: Hans Christian Meiser, Marriott Mauritius Resort, Le Méridien, The Westin Turtle Bay