Blick auf eine Stadt im Smog

DIE BESUCHER (TEIL 2)

Eine Geschichte über Intelligenz und Verstand, gesehen aus dem Blickwinkel von Erdbesuchern in der Zukunft. Dieser zweite Teil dreht sich zudem um das nicht auszulöschende Ego – und fatale Konsequenzen.

Hier erfahren Sie mehr über

  • Visionen und Ziele
  • Ressourcen
  • Vermeintliche Rechte

Text Beat Finkbeiner

Autor Beat Finkbeiner

Beat Finkbeiner ist Transportation-/Industrie-Designer, Kaufmann und Freigeist. Nach der Tätigkeit als Design-Manager in der Automobilindustrie mit mehrjährigem Ausland­saufenthalt, führt er heute sein eigenes Unternehmen für sinnvolles Design.

INTELLIGENZ UND INTELLEKT BILDEN DIE WEICHE ZU HERZ UND VERSTAND

Die Transkriptionen von Aufzeichnungen sowie deren Interpretation enthielten Zeugnisse davon, dass die ausgestorbene Spezies in der Lage war, vieles zu verstehen und zu beeinflussen. Man nannte es Intellekt und Verstand. Es gab auch eine direkte Co-Existenz hierzu – Intelligenz und Geist.
In späteren Funden wurden diese mit einfacheren Begriffen – Ego und Herz – versehen; wobei gerade diese Definition den Besuchern sehr bekannt war. Sie hatten vor langer Zeit herausgefunden, dass das Ego nicht auszulöschen war. Es war wichtig, um Visionen als Ziele zu erreichen. Die Besucher aber hatten – im Gegensatz zu der vorgefundenen Spezies – gelernt, dass das Herz stets die innere Führung behalten musste, um das Ego nicht in eine zerstörerische Richtung ausufern zu lassen.

Hochhäuser im Nebel

KRIEG ODER KLIMA

Das war dieser Gattung offensichtlich nicht geglückt, denn sie diente nur ihrem Ego und nicht dem Herzen. Was das Herz – außer dem pathologischen, lebenswichtigsten Organ – genau war, konnten die Besucher gut beschreiben, da sie in den Wissenskapseln der Erdlinge vieles dazu fanden.

Meist wurde das Herz als Zentrum für Liebe und Mitgefühl angesehen. Nur mit reinem Herzen war es möglich, einen Weg in gemeinsamer und allumfassender Liebe zu gehen.

Schon damals verstanden die hier lebenden Wesen den Unterschied zwischen „gut und böse“. Immer wieder jedoch gab es Kriege und Vernichtung; Macht wurde verherrlicht, andere, die nicht derselben Meinung waren, getötet.
Eines der Teams entdeckte, dass die Verehrung höherer Wesen oft in Zusammenhang mit Kriegen stand. War diese Spezies vielleicht durch einen solchen Krieg ausgelöscht worden? Oder war es doch das Klima? Oder ein Krieg, der wegen des Klimas, z.B. wegen Wassernot, ausgelöst worden war? Noch war die Antwort den Besuchern nicht bekannt, doch sie fanden zumindest heraus, dass – wie bei ihrer Spezies auch – alles aufeinander bezogen war.

Und fehlte nur ein kleiner Teil im Muster, so war dieses nicht harmonisch und somit nicht perfekt.

Plastikmüll an einem karibischen Strand

EIN AUSWEG?

Die Teams gaben sich mit den bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden, denn sie fanden zudem behauenes, vormals flüssiges Gestein, welches möglicherweise aus Fabrikationsstätten stammte. Was dort gemacht wurde, konnte nur vage angenommen werden. Indizien sprachen jedoch dafür, dass darin große Mengen der Erd-Ressourcen verbraucht wurden, um die eigene Spezies mit Nahrung, aber auch mit allerlei schädlichen Dingen zu versorgen.

Die Besucher fragten sich, ob es dieser Gattung bewusst war, dass sie sich damit nicht nur schaden, sondern sich selbst auch vernichten konnte? Warum hatte man nicht versucht, all das aufzuhalten? Die Forscher gingen davon aus, dass sich diese Spezies zu weit von ihrem Ursprung – der Natur – und damit von sich selbst entfernt hatte und darauf hoffte, dass irgendeiner von ihnen etwas tun würde, dieser selbstmörderischen Entwicklung Einhalt zu gebieten.

Doch sobald sich einer meldete, der eine Möglichkeit sah, pochten alles anderen auf ihre bisherigen Rechte, so dass ich nichts ändern konnte, auch wenn ein jeder das wollte.

Zerstörtes Flugzeug Wrack liegt auf der Erde

MACHT UND BEQUEMLICHKEIT

Die Akzeptanz und der Fokus waren falsch gepolt. Dies hatte fatale Auswirkungen, über die Sie im dritten Teil lesen werden …

Fotos:Benjamin Behre, Kristen Morith, Marek Piwnicki, Dustan Woodhouse

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