DER MEISTER VOM TEGERNSEE – KORBINIAN KOHLERS PHANTASTISCHE WELT

Hier erfahren Sie mehr über

• Die Kunst der Vision
• Die Kunst der Verwirklichung
• Die Kunst der Gastfreundschaft

Text Hans Christian Meiser

In dem Bestseller „Der Meister“ der taiwanesischen Schriftstellerin Chao-Hsiu Chen findet sich eine bemerkenswerte Passage, die damit beginnt, dass eine Schaar Kinder einem alten Mann, der auf Wanderschaft ist, fragen, wen er unterwegs getroffen habe.

„Ich traf zwei Arten von Menschen,“ antwortet dieser. „Die einen schufen aus Wertlosem Wunderbares, und die anderen machten aus Wunderbarem Wertloses.“

Ich bin sicher, dass Korbinian Kohler, auch wenn seine Lebensreise mit Mitte 50 erst etwas mehr als die Hälfte erreicht hat, zu denen gehört, die aus Wertlosem Wunderbares schaffen.

AM TEGERNSEE IN HARMONIE: BAYERN UND JAPAN

Diese Aussage lässt sich ganz einfach durch eine Reise an und rund um den Tegernsee verifizieren. Korbinians magische Kunst der (Ver)wandlung findet sich z.B. im 5-Sterne „Spa & Resort Bachmair Weissach“, das seit der Eröffnung im Jahr 2010 ein Ort ist, an dem die Einheit der Gegensätze erlebbar ist. Egal, ob es in der Gastronomie ist, in der das Bayrische gleichberechtigt neben dem Japanischen (im Restaurant Mizu Sushi) steht, oder in den Zimmern und Suiten, die Bodenständigkeit und Leichtigkeit gleichermaßen auszeichnet, oder im Spa, das sich sowohl klassisch als eben auch japanisch  im Mizu Onzen präsentiert oder in der Gastfreundschaft, die sowohl „Adults only“ wie auch Paare mit Kindern gleichermaßen (auch beim Frühstück!) zufriedenstellen kann – man kann sagen, dass hier jeder nach seiner Façon glücklich werden kann, weil er nichts, was ihm eigen ist, vermisst.

Diese besondere Fähigkeit, alles unter einem Dach zusammenzubringen, beherrscht Korbinian Kohler, weil er vom Gast her denkt und eine große Empathie entwickelt, um zu verstehen, was Menschen brauchen. Gleichzeitig kann er das aber auch mit großem Gespür umsetzen.

Optisch und im Gespräch wirkt Korbinian Kohler eher wie ein Künstler (er erinnert mich an den jungen Ricardo Muti). Er will den Gästen nicht etwas überstülpen, mit dem sich schnöder Mammon verdienen lässt, sondern fragt sich und sie nach ihren Wünschen und Erwartungen. Daraus schafft er, was als wertvoll verstanden und anerkannt wird, kurz: nachhaltige Glücksmomente.

DAS KORBINIAN KOLLEG

Das Spa & Resort Bachmair Weissach war noch vor 100 Jahren eine Mühle (die Weissach ist ein Fluss, der direkt durch das Hotelgrundstück fließt und durch sein Rauschen den Gästen das Gefühl des Naturerlebens schenkt), die Korbinian Kohler kaufte und innerhalb von fünf Jahren – out of the box denkend – in etwas verwandelte, das heute schon als eine Ikone des Tegernsees gilt, die man nicht mehr missen mag – wegen der leiblichen Genüsse gewiss, aber auch wegen der seelischen und geistigen, die vor allem durch „Korbinians Kolleg“ befriedigt werden.

Das Korbinians Kolleg ist eine Institution, die Antworten auf Fragen der Zeit vermittelt, indem hochkarätige Persönlichkeiten aus dem Geistesleben im Hotelsaal Vorträge halten, bei dem auch die Tegernseer herzlich willkommen sind.

Nach den meist zweistündigen Veranstaltungen noch im Hotel zu dinieren und das eben Erfahrene zu vertiefen, gehört zu den Highlights, die dem in dieser Hinsicht nicht sehr verwöhnten Tegernsee sehr guttun.

Wenn z.B. der Chef des Ifo Instituts Clemens Fuest über die Frage spricht „Wie kann Deutschland künftig wirtschaftlichen Wohlstand sichern?“ oder Ralf Wintergerst über die dunkle Seite des technologischen Fortschritts nachdenkt, ist klar, dass hier, kuratiert von dem Philosophen Wilhelm Vosskuhl, ein Mehrwert für den Gast und den Einheimischen geschaffen wird.

HIGHLIGHTS FÜR ALLE

Der Mehrwert besteht neben dem erwähnten Hotel, aus vielen weiteren Highlights: dem eher für jüngeres Publikum gedachten „Hotel Bussi Baby“ mit seinem berühmten Rooftop Pool und dazugehörender Bar in Bad Wiessee, den idyllischen „See-Apartments“ in Rottach-Egern, dem Restaurant „Bachmair Weissach Clubhaus“ in Tegernsee, das auch über vier Zimmer mit Seeblick verfügt, dem „Berghotel Altes Wallberghaus“ auf 1.512 Metern Höhe, dem vorzüglichen „Herzoglichen Gasthaus Altes Bad“ in Wildbad Kreuth, dem dortigen  einstigen Heilbad, das bis 2016 als Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung (und für die Jahrestagungen der CSU) genutzt wurde und gerade zu einem Mental Retreat um- und ausgebaut wird.

Dazu kommt das Indoor Edutainment-Center „Tegernsee Phantastisch“, einer auf 2.700 m² ausgebreiteten kreativen Erlebniswelt für Kinder, die mich bei meinem ersten Besuch so faszinierte, dass ich sofort wieder Kind sein und das hier verwirklichte pädagogische Konzept nicht mehr missen wollte. Vom Trampolin für alle Fitnesslevel über den virtuellen Flug in 5D über Europa, einem Hindernisparcours für zwei Spieler mit Zeitnahme, einem Hochseil-Klettergarten, einem (Ketten)karussell, einer Boulderwand aus Glas bis zu einem Erlebnisspielbereich findet sich hier alles, was das Familienherz erfreut – perfekt für Regentage, bei denen man weder den See, noch die Berge genießen kann!

TEGERNSEE PHANTASTISCH UND DER MEISTER VOM TEGERNSEE

Das Tegernsee Phantastisch war einst eine heruntergekommene Tennisanlage mit vier Hallen, ebenso wie die zuvor erwähnten Objekte allesamt vom Zahn der Zeit angenagt und/oder unter den finanziellen und ideellen Unzulänglichkeiten der vormaligen Besitzer litten. Und hier tritt nun der „Meister vom Tegernsee“ auf den Plan.

Er kauft, was er für erhaltenswert ansieht, restauriert es liebevoll, schafft eine neue Nutzungsmöglichkeit und sorgt durch umsichtiges und nachhaltiges Handeln dafür, dass viele Bauträger oder Projektentwickler die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden.
Aber Korbinian Kohler hält bei jedem seiner Projekte durch und schafft etwas Unverwechselbares und Wertvolles. Das versieht er sehr klug nicht mit seinem eigenen Namen (wie das manche aus der Hotelbranche gerne tun), sondern nur mit dem Logo-Hinweis auf Bachmair Weissach, das allerdings unübersehbar.

„ES IST ANGERICHTET“

Die Kunst, aus (weniger) Wertlosem Wertvolles zu schaffen, hat Korbinian Kohler wohl schon von Kindesbeinen an erlernt, denn er wurde in jene Familie geboren, der bis heute die berühmte Büttenpapierfabrik in Gmund am Tegernsee gehört.
Er selbst hat vier Kinder mit seiner Frau Suse, die als Schülerin von Markus Lüpertz zu einer künstlerisch äußerst aussagekräftigen Malerin avanciert ist. Ihre Werke sind natürlich auch in den Häusern der Bachmair Weissach Gruppe zu bewundern. Kürzlich war ich bei einer ihrer Ausstellungen zugegen, Titel: „Es ist angerichtet.“ Die 15 Einzelbilder sind zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt, das bei näherem Betrachten durchaus die Assoziation zur Gastfreundschaft dessen schafft, was ihr Mann Korbinian mit seinem Werk ins Leben gerufen hat.

Und gerade dieser persönliche Zugang ist es, der diese Tegernseer (Traum)welt so unvergleichlich macht. Hier sind Menschen am Werk, die meisterlich Kunst und Kultur fördern, sich mit den unangenehmen Fragen der Zeit beschäftigen, über den Tellerrand hinaus aktiv sind, und ihre Gedanken und ihren Geschmack so verwirklichen, dass beides für Mitarbeiter und Gäste nicht nur nachvollziehbar ist, sondern auch immer wieder die Begehrlichkeit erweckt, an dieser Schöpfung mitzuwirken – weshalb eine Wiederkehr an den Tegernsee ein Must ist, einfach um den Genius loci zu fühlen und Teil dieser Welt zu sein oder zu werden. Denn sie ist mit Sicherheit eine, die der man das findet, was man eigentlich immer sucht: eine dauerhafte Heimat für Körper, Geist und Seele.
Der Meister vom Tegernsee hat erkannt, was letztlich wichtig ist.

Fotos: Alexander Courtmann, Bachmair Weissach / Stefan Bogner