Hand, die in viele bunten Farben getaucht wurde.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Wie wichtig sind visuelle, verbale und nonverbale Kommunikation für den Erfolg einer Marke? Was zeichnet einen guten Designer aus? Und worin liegt die Kraft der Inspiration? Ein Beitrag über den Wert von Darstellung und Akzeptanz.

Hier erfahren Sie mehr über

  • Logos
  • Fokuszeit
  • Erfolgreiches Design

Text Nadine Geigle

Schwarz-Weiß-Bild von Nadine Geigle.

Nadine Geigle ist seit über 20 Jahren als Event-Managerin, Marketing- und PR-Beraterin und Medien-Designerin tätig. Neben der visuellen Kommunikation legt sie großen Wert auf eine effektive und überzeugende Markenführung.

Kreativität ist nicht Chaos, sondern muss als Schöpferkraft in Vielfalt reifen. Sie gleicht einem Puzzle, das erst dann fertig ist, wenn alle Teile ineinanderpassen. Auch hier gilt: In der Ruhe liegt die Kraft. So verhält es sich auch, wenn Unternehmen ihre Corporate Identity entwerfen (lassen), damit über das Markenbild die Kernbotschaft verständlich wird.

Dazu bedarf es meist eines Logos. Auch weltweit bekannte Logos wie z.B. die von Nike oder von Mercedes sind nicht mal eben über Nacht entstanden oder aus dem Ärmel geschüttelt worden. Auch wenn sie simpel aussehen, sind sie doch das Ergebnis eines langen „Puzzelns“, weshalb nun nahezu ein jeder den Sinn des Zeichens erfasst.
Das Logo eines Unternehmens ist wie das Herz eines Menschen.

Es ist ein lebenswichtiges Organ im Körper und steuert „die Maschine.“ Das Logo eines Unternehmens gibt das Leitbild der Marke vor – schon deshalb sollte es zeitlos sein. Das Logo ist das Aushängeschild einer Firma, Marke oder Persönlichkeit.

Gute Designer sind Brains

Gute Designer entwerfen nicht nur, sondern sind neugierig auf die Bedürfnisse der Nutzer. Sie verstehen, wie die Dinge funktionieren und wie sie optimiert werden können. Herausforderungen werden durch Neugier gemeistert. Probleme zu lösen bedeutet, über genügend Disziplin zu verfügen.

Designer müssen effektive Lösungen für jede Herausforderung finden. Und um zum Ziel zu gelangen, sollten sie die Quellen ihrer Inspiration sorgfältig auswählen. Die Disziplin eines Designers heißt Fokuszeit. In einer solchen können Ideen ausgebrütet, sowie Strategien und Konzepte entwickelt und zur Reife gebracht werden.

Durchschnittlich alle vier Minuten wird man in Deutschland durch irgendeine Nachricht von der Arbeit abgehalten. E-Mails, Telefonate, WhatsApp Nachrichten oder Kollege Müller, der dringend berichten muss, wie sein Wochenende war: Es ist in vielen Büros fast unmöglich, sich zu konzentrieren. Daher ist die Disziplin nötig, sich und seiner Arbeit Fokuszeit zu geben. Fokussierte Effizienz sozusagen, denn auch hier ist weniger mehr und spart Ressourcen.

Neugier, Motivation und Grenzen überwinden

Das Prinzip „Viele Köche verderben den Brei“ gilt auch für Designer. Je mehr Entscheider über einen Entwurf bestimmen, umso schwieriger wird es, den richtigen zu finden, da jeder einen anderen persönlichen Geschmack vertritt. Deshalb: Der Brand-Designer findet die richtigen Worte für die visuelle Kommunikation.

Der Medien-Designer versteht die Sprache der Medien und Bewegtbilder. Er hat ein Händchen für echte Geschichten und entwickelt gutes Storytelling und Bildwelten. Damit schafft er eine gute Positionierung und eine Sichtbarkeit für die Marke, das Unternehmen oder die Persönlichkeiten desselben.

Auf Basis meiner eigenen Erfahrungen kann ich die Frage, was einen guten Designer ausmacht, so beantworten: Neugier und die Motivation, eigene Grenzen zu überwinden. Neugier ist die Grundlage für kontinuierliches Lernen. Sie bringt uns dazu, uns auf die Veränderungen des Lebens einzustellen; durch sie verlassen wir die Komfortzonen, die uns oft nur bremsen.

Als Designer müssen wir bereits aktuelle Muster aufbrechen, Vorhandenes verbessern und neue Lösungsansätze finden. Unsere Designs hinken andernfalls den sich ständig wandelnden Anforderungen der Menschen hinterher, anstatt den Weg zu besseren Anwendererlebnissen zu ebnen.

  • Abstrakt geschminkter Teil eines Frauengesichts.
  • Symbolbild zum Thema Kreativität ohne Grenzen.

Visuelle Kommunikation ist eine universelle Sprache

Designer zu sein bedeutet, die unterschiedlichen Grundlagen zu beherrschen und verschiedene Disziplinen zu mischen: ein Teil ist bildende Kunst, ein Teil Unternehmensführung, ein Teil Marketing und ein Teil Psychologie.

Der erste Schritt, ein Design zu kreieren, das eine Verbindung zur angestrebten Zielgruppe herstellt, besteht darin, diese zu verstehen. Was Menschen sehen und was sie fühlen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Das erste ist ein ästhetisches Erlebnis; letzteres ein psychologisches.

Gutes Design bedingt beides, daher benötigen Designer mehr als ein grundsätzliches Verständnis für die Psychologie ihrer Arbeit, um einen kompetenten Eindruck zu hinterlassen. Das richtige Design ist mit vorhersehbarem, menschlichem Verhalten vereint und lässt uns viel über uns selbst lernen.

Designer wissen am besten, dass Worte nicht der einzige Weg sind, um zu kommunizieren. Aber genau wie bei der verbalen Kommunikation hängt bei der nonverbalen – also den Bildern – das, was man sagt, davon ab, wie gut man die Sprache sprichst.

Ein guter Designer kennt die tiefere Bedeutung hinter visuellen Elementen wie Farbe, Formen, Platzierung etc.. Eine Ecke abzurunden oder etwas um einen Millimeter nach links zu verschieben, kann potenziell die gesamte Bedeutung des Bildes verändern, deren Bedeutung tief in der Psychologie verwurzelt ist. Zum Beispiel wird die Farbe Blau aus evolutiven Gründen mit Freundlichkeit und Stärke assoziiert.

Farben sind deshalb nicht einfach nur bunt. Farben sind Emotionen pur. Sie steuern unsere Aufmerksamkeit und können unterschiedliche Gefühle auslösen. Unsere Kleidung (nonverbale Kommunikation) verrät viel über unsere Haltung und unseren Stil. Farben haben die Macht, Entscheidungen zu beeinflussen oder sogar unser Gedächtnis zu verbessern. Bilder kommunizieren Bedeutungen und transportieren den schriftlichen Inhalt. Sie liefern in der nonverbalen Kommunikation eine Aussage auf einen Blick. Der menschliche Instinkt nimmt dies unterbewusst wahr und der wache Verstand ist sich dessen bewusst.

Basketballplatz mit Street Art.

Das geschulte Auge erkennt Trends und Stile

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, heißt es so schön. Wir leben in einer schnelllebigen Welt, die in vielen Bereichen kontinuierlich Veränderungen mit sich bringt. Das gilt auch und gerade für das Design. Doch anders als früher, als es regelmäßig große Designtrends gab, ist die heutige Zeit geprägt von einem Mix an Stilen, die sich flexibel einsetzen und neu mischen lassen. Man hat das Gefühl, dass während sich ein Stil gerade durchzusetzen scheint, schon ein Gegentrend aufkommt.

Im heutigen Design ist irgendwie alles möglich und angesagt: Es gibt keine Grenzen, je nach Marke und Produkt lässt sich jeder Stil flexibel einsetzen. Menschen lieben echte, wahre und bewegende Geschichten, die keine Limits kennen. Designer folgen ihrem Instinkt und kreieren mit Leidenschaft. Gute Designer verstehen es, einen richtigen Entwurf zu präsentieren statt zwei bis vier. Die meisten Entwürfe sind auf das Bild bezogen, wenige Ausnahmen auf Schrift und Wort.

Die Praxis: Ständige Wiederholungen schulen

Und wie geht das nun praktisch? Folgendes gilt es (für Jungdesigner) zu beachten: Wiederhole die Aufgaben so lange, bis du selbstbewusst genug bist und dir zutraust, das Ergebnis vor vielen Menschen live zu präsentieren. Lege dir ein Ziel mit einer Zeitangabe fest. Teile dieses in kleinere Teilstücke auf und wiederhole sie immer wieder. Merke dir, wie viel Aufwand dein Ziel benötigt, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.

Viele herabhängende Glühbirnen von unten fotografiert.

Pure Inspiration

Nutze bestehende Ideen und kreiere etwas völlig Neues. Das hat auch Steve Jobs erkannt. Denn was war seine revolutionärste Schöpfung neben dem Mac? Das iPhone! Es gab zu dieser Zeit Telefone und Computer. Steve Jobs hat einfach zwei bestehende Elemente miteinander verknüpft und etwas völlig Neues erschaffen: das Smartphone.
Am wichtigsten aber ist, dass du dich mit intelligenten Menschen umgibst. Stupides Lernen wird dich nicht sehr viel weiterbringen. Es geht auch darum, das Gelernte anzuwenden. Das größte Wissen bringt dir gar nichts, wenn du es nicht nutzt.

Lerne „NEIN“ zu sagen

Ein wichtiger Punkt für den dauerhaften Erfolg ist es, auch mal „Nein“ sagen zu können. Egal, ob bei der Ideenfindung oder bei persönlichen Kontakten. Du musst auf jeden Fall lernen dich abzugrenzen. Denn wenn du alles abnickst, wirst du kaum Erfolg haben. Anstatt einem reinen „Nein“ kannst du aber auch Alternativen anbieten, welche einen Kompromiss darstellen. Setze deine Arbeitsprioritäten richtig, bevor du einfach irgendeine Aufgabe annimmst.

Fazit

Es sind die Details, auf die es beim Erfolg ankommt. Es geht beim Design auch um Führung, nicht nur um eine Fähigkeit, sondern auch um eine Beziehung. Design ist Führungsarbeit, die eine zeitintensive Beziehungsarbeit darstellt.

Eine gute Marke, ein Produkt, ein Modelabel, ein Event und PR-Design haben einen hohen Wert für die Welt, das Unternehmen und die Kunden. Es entsteht eine emotionale Beziehung bei allen Beteiligten. Führung ist Kommunikation zwischen Menschen und Märkten.

Design dreht sich um Menschen und wird dies auch immer tun. Zu verstehen, wie andere Menschen denken, ist der erste Schritt, um ein Design zu kreieren, das sie ansprechend finden. Dann ist der Erfolg schon vorprogrammiert …

Fotos: Unsplash / Daniel Apodaca, Alexander Grey, Ilnur Kalimullin, No Revisions, Skye Studios

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