Bunte Collage mit Schriftzügen „In 80 Tagen um die Welt“ und „Greetings from Waikiki“, Landkarte mit Atlantikroute, Flugzeug, Statue of Liberty, Hollywood-Schriftzug und Foto eines Mannes in weißer Kleidung und Matrosenmütze.

IN 40 TAGEN UM DIE WELT (I)

Im Jahr 1957, also noch bevor das Jet-Zeitalter anbrach, unternahm unser Autor (geb. 1927) mit dem Propellerflugzeug eine Reise um die Welt. Was er damals erlebte, schildert er in zwei Beiträgen. Hier lesen Sie den ersten Teil.

Hier erfahren Sie mehr über

  • New York, früher
  • Hollywood, fast wie heute
  • Hawaii, forever

 

Text Wolfgang Eckstein

Schwarz-weiß-Porträt von Wolfgang Eckstein.

Wolfgang Eckstein ist 98 Jahre jung. Der Jurist war u.a. Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Bekleidungsindustrie, gründete den Verband deut­scher Mo­de­desig­ner, den Mo­de­kreis München und eine Stif­tung für die Modeindustrie. Für PURPOSE schreibt er exklusiv.

Fasten your seatbelt“ – damit ist das Startzeichen gegeben für unseren Flug um die Welt.

Langsam rollt die Maschine mit dröhnenden Motoren im Schein gleißender Lichter über die Startbahn. Wie Glühwürmchen flitzen die Markierungslampen vorbei. Nun hebt sich das fliegende Hotel vom Boden, stürmt zielbewusst vorwärts, die Abendfinsternis durchschneidend.

Erst jetzt erkennen mein Freund und ich, welche Auswirkungen unser schneller Entschluss hat, in 40 Tagen mit dem Propellerflugzeug um die Welt zu fliegen. Es ist wie ein Traum, um dessen Ende man weiß, aber dessen Inhalt sich aus unklaren Vorstellungen zusammensetzt.

Eines werden wir am Ende der Reise wissen:

Wir haben den kühnen Abenteurer David Niven aus dem Film „In 80 Tagen um die Welt“ um die Hälfte der Zeit geschlagen und dabei noch einen weit längeren Weg zurückgelegt.

Seite mit zwei alten Flugtickets: oben von Pan American World Airways (Pan Am), unten von Deutsche Lufthansa, handschriftlich ausgefüllt.

INDUSTRIESTÄDTE UND ÖRTCHEN IM LICHTERMEER

Kaum sind unsere ersten ungewissen Gefühle überstanden, folgt schon der Anflug zur Landung in Frankfurt. Ein kurzer Aufenthalt, ein letztes Telefongespräch mit München und weiter geht es der letzten europäischen Zwischenstation in England entgegen.

Dann erscheinen die Lichter von Düsseldorf und später von Amsterdam. Die Maschine ist nur halb besetzt. So bleibt reichlich Platz für unsere eigene Bequemlichkeit.

Bald zeichnen sich die Konturen der Küste von England ab. Die ersten Industriestädte zeigen ihr buntes Lichtermeer. Dazwischen Ortschaften wie kleine Sterngruppen in die Nacht gestreut. Glasgow, das Sprungbrett zum Atlantik, taucht aus dem Nebel der Nacht auf.

In wenigen Minuten werden wir über dem Atlantik sein und das gute alte Europa hinter uns lassen.

Die Maschine klettert in einem steilen Flug auf die vorgeschriebene Höhe von ca. 3.000 Meter. Über der Wolkendecke bieten uns die gleichen Sterne, die zur selben Stunde auch in Deutschland leuchten, einen vertrauten Anblick.

Collage mit Farbfoto des Empire State Building bei Nacht, Schwarz-Weiß-Foto der New Yorker Skyline und Zeichnung eines Heißluftballons; daneben der Schriftzug „In 80 Tagen um die Welt“.

ZWISCHEN WACHEN UND TRÄUMEN NACH NEW YORK

Sechs Stunden sind wir bereits in der Luft. Das Bordlicht wird auf „Schlaf“ geschaltet. Es ist zwei Uhr früh. Zwischen Schlafen, Wachen und Träumen immer wieder ein Blick durch das Fenster auf die Propeller. Man stellt sich unbewusst die Frage, ob wohl alles glatt gehen wird. In Europa ist bereits heller Tag, aber für uns bleibt es noch weitere sechs Stunden Nacht.

Langsam steigt die Morgensonne in allen Regenbogenfarben am Himmel auf, verbreitet einen rötlichen Schimmer auf den Wolkenfeldern. Die ersten Lichter der neuen Welt. Kleine Inseln zwischen langen Buchten. Boston kommt in Sicht.

Wie mit dem Lineal gezogen liegen die Vorstädte von New York unter uns. Hunderte von farbigen Motorbooten sind an der Küste verstreut. Der Atlantik bildet am Strand ein breites, weißes Schaumband. Die vielbeschriebene Skyline von New York taucht auf. Die Statue of Liberty und das Empire State Building begrüßen uns hoheitsvoll.

Collage mit Fotos: beleuchtete Straßenszene bei Nacht, Straßenzüge mit Wolkenkratzern, ein Foto mit handschriftlichem Vermerk „Chinatown“.

STELLDICHEIN MIT FLUGZEUGEN AUS ALLER WELT IN IDLEWILD

Ruhig setzt die Maschine in Idlewild (heute: John F. Kennedy Airport), dem größten Flugplatz der Welt, auf. Wir müssen lange auf das Aussteigen warten. Die Flugzeuge treffen so schnell nacheinander ein, dass für die Passagiere kaum Zeit bleibt, die Maschinen zu verlassen. Täglich landen hier Tausende von Flugzeugen. Es grenzt an ein Wunderwerk, dass es möglich ist, einen derartigen Verkehr planmäßig abzuwickeln.

Aus allen Teilen der Welt kommen die Maschinen.  Es scheint, als ob sich sämtliche Völker hier ein Stelldichein geben. Zwischen den großen Überseemaschinen unzählige schnittige Privatflugzeuge.

Der erste Mann, der uns auffällt, als wir aussteigen, ist Amerikas Herzensbrecher Nr. 1, Errol Flynn. Groß und breitschultrig, in einem sportlichen Trenchcoat. Mit seinem allbekannten Bärtchen steht er da, lacht wie ein Schulbub und wartet geduldig auf sein Gepäck.

RASANTE TAXIS, NICHTS ALS AUTOS, KEINE STAUS

Nun beginnt das amerikanische Tempo. Ein Taxi bringt uns mit einer Höllenfahrt ins Hotel. Zwischendurch gibt es einige gute Tipps für den Aufenthalt in der neuen Welt.

Der Verkehr flutet wie ein ewiger Strom an uns vorbei. Jetzt sind wir davon überzeugt, dass Amerika das Land der Autos ist. Autos, nichts als Autos.  Aber ausschließlich Taxis, weil für Privatwagen kein Platz bleibt.

Wer falsch parkt, wird abgeschleppt und muss 25 Dollar bezahlen. Wenn der Wagen nicht innerhalb von dreißig Tagen abgeholt ist, wird er verschrottet. Doch was immer wieder erstaunen lässt, ist die Präzision, mit welcher der Verkehr abläuft. Auf sechs Bahnen rasen die Wagen mit sechzig und mehr Kilometer ununterbrochen durch die City von New York, ohne dass es Verkehrsstaus gibt. Unfälle sind höchst selten.

Der Fußgänger ist der König der Straße. Ein amerikanischer Fahrer würde lieber so heftig in die Bremsen treten, dass er sich überschlägt, bevor er einen Fußgänger daran hindert, über die Straße zu gehen. Die Verkehrszeichen werden genauestens beachtet.

Das Sprichwort „Zeit ist Geld“ hat in keiner Stadt der Welt größere Bedeutung als in New York. Nicht nur, dass man schnell isst, trinkt, fährt oder geht, nein, sogar die normale menschliche Aussprache ist hier zu langsam. So versucht man, die Worte oder Sätze möglichst kurz auszudrücken und schnell von sich zu geben.

Wehe dem, der in eine Snack-Bar geht und nicht vorher schon genau weiß, was er bestellen will! Er wird bestimmt entweder nicht beachtet oder höflich hinausgebeten. Sein Platz ist bereits für einen anderen Gast reserviert. Man findet auch ab und zu Schilder mit der Aufschrift: „Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Ober, sie sind schwerer zu bekommen als ein Gast!“

Der weit überwiegende Teil der Amerikaner nimmt sein Essen in kleinen Imbissläden ein. Das hat den Vorteil, dass es schnell geht und verhältnismäßig billig ist.

Alles hat hier außergewöhnliche Ausmaße: die Häuser, Reklameschilder, Kinos, man ist auf Massenbetrieb eingestellt.

Collage mit Schwarz-Weiß-Fotos von Gebäuden, ein Bild mit Neonreklame bei Nacht mit der Aufschrift „Broadway“, sowie Straßenszenen aus New York.

BERAUSCHEND: FIFTH AVENUE, BROADWAY, EMPIRE STATE BUILDING

Eine Stadtrundfahrt zeigt, was in New York sehenswert ist. Der Schmuckkasten der Stadt ist zweifellos die Fifth Avenue. Elegante Frauen mit Nerzstolen sind so zahlreich wie in Deutschland Frauen mit Kamelhaarmänteln. Aus Versehen geraten wir in ein „Kaufhaus für Frauen“ und ziehen erstaunte weibliche Blicke auf uns, weil wir die einzigen männlichen Besucher unter Hunderten von Frauen sind.

Der Broadway ist ein Treffpunkt der ganzen Welt, und in seiner Vielfalt an Farben, Lichtern, Geräuschen und Gebäuden nicht zu beschreiben. Wolkenkratzer wechseln mit niedrigen Gebäuden ab. Luxusgeschäfte, Kinopaläste und Ramschläden sind traulich vereint. Dazu Bar an Bar und Leuchtreklamen, die ans Gigantische grenzen. Pepsi Cola z.B. lässt über eine Wand 600.000 Liter Wasser in der Stunde laufen, nur um zu demonstrieren, wie erfrischend dieses Getränk ist.

Strahlender Glanz und erbärmlichstes Elend nebeneinander. Menschen liegen wie gestorben auf dem Bürgersteig.  Arm und alt, vom Alkohol völlig zerstört. Wracks einer Großstadt. Jede Rasse und jede Nationalität ist vertreten. In eigenen Stadtteilen wahren sie ihre nationalen Eigenheiten.

In 15 Sekunden schießt der Lift 102 Stockwerke hoch zur Spitze des höchsten Gebäudes der Welt, des „Empire State Building“ – ein Rundblick, wie er wohl einzigartig ist in der Welt. Der Hudson-River, Manhattan, Harlem, der Hafen mit seinem bunten Treiben und dazwischen die glatte Fassade des UN-Gebäudes. Die Nacht wird zum Tag gemacht in New York. Die Geschäfte bleiben geöffnet und das Nachtleben beginnt – Show und Geschäft. Eine Stadt, berauschend in ihrer Faszination.

TORONTO UND SEINE KREDITANSTALTEN

Wir haben keine Zeit zum Nachdenken. Der Flug nach Kanada liegt vor uns. Start bei strahlendem Sonnenschein. Nur ab und zu liegt eine kleine Ortschaft verloren in die Landschaft gestreut.

Zwischen Wolkenfetzen taucht der Ontario-See auf. Groß wie ein Meer und von Schiffen mit weißen Bugwellen gezeichnet. Großzügige Abfertigung der Formalitäten und höfliche Behandlung bei der Ankunft in Toronto. Hier kommt der Kontrast zu New York noch mehr zu Bewusstsein.

Die Stadt ist nicht ausgereift. Die Zeichen der ersten Einwanderer deutlich sichtbar. In den Hauptstraßen gibt es neben Wolkenkratzern ein- und zweistöckige Häuser in großer Zahl, in denen sich meistens Bars oder Restaurants befinden.

Bankgebäude beherrschen das Straßenbild. Das Geheimnis dieser vielen Kreditanstalten ist die Tatsache, dass der kanadische Bürger, ebenso wie sein Nachbar, der amerikanische, alles auf Kredit kauft und dadurch meistens verschuldet ist. Überall werden alte Gebäude abgerissen und Hochhäuser errichtet. Die Straßenplanung wird auf weiteste Sicht durchgeführt.

Am Abflugtag wieder Sonnenschein. Es geht vorbei am Huron- und Michigansee nach Chicago. Nur wenige Stunden Aufenthalt und ein kurzer Blick in eine gewaltige Industriestadt im Zentrum Amerikas.

UNENDLICHE WEITEN: GESTEIN, WÜSTEN, DIE ROCKY MOUNTAINS UND EIN STURM

Unter uns liegen nun hunderte von riesigen Farmen, soweit das Auge reicht, bestellte Felder und einsame Häuser. Unendliche Straßen, die sich kerzengerade durch die Landschaft ausbreiten. Ein Flugzeug dürfte die einzige Möglichkeit sein, diese Entfernungen zu überbrücken.

Plötzlich ein schneller Wechsel des Landschaftsbildes. Die Erde ist wie mit einem Pflug durchfurcht. Steile Abhänge, wild zerklüftetes Gestein, trostlos und einsam. Stunde für Stunde überfliegen wir die Wüsten Colorados. Kein menschliches Wesen ist zu sehen, keine Straße, kein Haus. Es ist nicht möglich, alles wahrzunehmen. Deshalb erhält der Pilot die Erlaubnis, nochmal eine Schleife zu fliegen.

In der Abenddämmerung erscheinen am Horizont rotglühend die Spitzen der Rocky Mountains. Ein gewaltiger, unvergesslicher Eindruck.

Die ersten Canyons ziehen vorbei, in deren dunklen Abgründe reißende Flüsse sich immer tiefer eingraben. Es ist kaum zu glauben, dass die Natur eine solche Landschaft bilden konnte. Die Gipfel der Berge sind mit Schnee bedeckt und schimmern in der Abendsonne wie große Spiegel auf schwarzem Samt.

Ein Sturm kommt auf. Die Maschine bebt und zittert in allen Teilen. Eine Notlandung in dieser Einöde bedeutet eine Katastrophe. Es würde Tage dauern, bis man die Maschine findet. Der Pilot versucht, dem Sturmzentrum auszuweichen und hoch über die Wolkenfelder in den ewigen Sonnenschein zu steigen.

Bunte Collage mit Postkarten: Hollywood-Schriftzug, Capitol Records Gebäude, Sunset Boulevard bei Nacht mit Neonreklamen und Open-Air-Bühne in Kalifornien.

LICHTES KALIFORNIEN – UND HOLLYWOOD!

Las Vegas mit seinen Millionen bunten Lichtern kommt in Sicht. Deutlich ist das Vergnügungszentrum zu erkennen, und die Neugierde lässt in mir im Stillen den Gedanken auf einen kurzen Besuch der weltbekannten Stadt der Spieler aufkommen.

Doch Los Angeles kündigt sich an und damit ist Hollywood verbunden. Ein Lichtermeer soweit das Auge reicht, aus einer Höhe von 3.000 Metern. Unendliche Straßen, die sich am Horizont verlieren. Weit auseinandergezogene Villenviertel und bunte Lichtreklamen. Nicht endende Reihen von Autos auf sechsspurigen Straßen.

Wir wohnen im größten Hotel Westamerikas, im Biltmore, das über 1.500 Betten verfügt.

Das Beste in Kalifornien ist sein Klima, weich, mild, nicht heiß, sondern wie eine wohltemperierte Wohnung. Das alles macht die Menschen froh und heiter. Sie sitzen zu hunderten in den großen Palmenparks, diskutieren mit südlichem Temperament und singen ihre Heimatlieder.

 

Der Gegensatz zu New York ist gewaltig, auch was die Höflichkeit anbetrifft. Man hat hier Zeit und lässt den Tag verstreichen, auch wenn er nur süß verträumt wird.

Hollywood bildet zweifellos den Höhepunkt Kaliforniens. Eine Stadt, in der man leben möchte. Vom Pazifik weht ein leichter Wind, der die Sommerhitze erträglich macht. Versteckt und verträumt liegen die herrlichen Villen von Beverly Hills in romantischen Gärten von südlicher Pracht. Nirgends fehlen die blitzenden Cadillacs.

Alle schönen Frauen dieser Welt scheinen hier versammelt zu sein. Kein Wagen, kein Restaurant und keine Bar, in der nicht bezaubernd aussehende Frauen zu finden sind, die es nicht versäumen, zu zeigen, was ihnen die Natur mitgegeben hat.

Wir besichtigen das berühmte Grab von Valentino, das Chinesische Theater und den Brown-Derby-Club, verschiedene Filmstudios sowie das Beverly-Hills-Hotel. Überall ist der Einfluss der Filmindustrie zu spüren.

Auf Wiedersehen Hollywood und deine schönen Frauen!

Collage mit Postkarte von Surfern vor dem Diamond Head Vulkan in Hawaii, daneben Schwarz-Weiß-Fotos von Strandszenen, Surfern und einem Mann mit Surfbrett.

DAS PARADIES: DIE SÜDSEE

Flug zum letzten Paradies dieser Welt. Rundum herrlich strahlend blauer Pazifik. Von Zeit zu Zeit ein Überseedampfer, der seinen Weg durch die unendliche Weite sucht. Ab und zu Haifische in dem erstaunlich klaren Wasser in unendlicher Weite.

Durch die dünne Wolkendecke schlagen sich Bündel von Sonnenstrahlen.

Alles wartet gespannt auf die Trauminsel der Südsee. Endlich, nach einem Flug von zehn Stunden, bietet sich unserem Blick das wunderbare Panorama der Inselgruppe von Hawaii. Ringartige Krater erloschener Vulkane im blauen Spiegel des Pazifiks bieten zu dem Grün der Palmenwälder einen märchenhaften Kontrast.

Im weiten Bogen überfliegen wir Pearl Harbour mit seinen mächtigen Hafenanlagen, in denen Kriegsschiffe der U.S. Navy vor Anker liegen. Der herrliche Strand von Waikiki. Wir können es kaum erwarten, die Maschine zu verlassen. Eine kleine Kapelle spielt hawaiianische Musik, und der berühmte Blumenkranz und Begrüßungskuss der Hula-Tänzerinnen ist unvermeidlich.

An mittlere Temperaturen gewöhnt, können wir es kaum glauben, dass es so heiß sein kann. Der Schweiß bricht uns nach wenigen Minuten aus allen Poren und wir legen schnellstens das hier verpönte Sakko und die Krawatte ab.

Blumen, wohin das Auge blickt. Lachende, freundliche Menschen, die jederzeit zu einem Scherz aufgelegt sind und jede Frage bereitwillig beantworten. Eine ständig kühle Brise vom Pazifik schafft ein angenehmes Klima. Millionen von Orchideen verzaubern die Welt.

Ein ausgedehntes Bad mit herrlich warmem Wasser lässt die Anstrengungen des Fluges schnell vergessen. Der Sonnenuntergang ist unbeschreiblich. Verzaubert sitzen wir im Palmengarten des Hotels, lauschen dem Wellenschlag des Meeres.

Collage mit Fotos von Menschen am Strand, Palmen, Spaziergängern und Surfern; unten ein Farbfoto einer riesigen blauen Welle mit Surfer.

„SURFRIDING“ UND ANANASFELDER

Wir versuchen das für Hawaii charakteristische „Surfriding“, ein Sport, der von den Einwohnern eifrig und mit Begeisterung ausgeübt wird. Mit einem flachen Surfbrett schwimmt man weit in das Meer hinaus und lässt sich dann von den ankommenden Wellen mit einer ungefähren Geschwindigkeit von 40 bis 50 Stundenkilometern an den Strand tragen. Leicht gesagt, aber schwer getan!

Eine Rundfahrt um die Insel offenbart die Schönheiten des Landes. Wir mieten einen offenen amerikanischen Wagen. Finden eine hübsche, rassige Fahrerin, die uns an die schönsten Punkte fährt. Auf kurvigen Straßen erreicht man ein kleines Plateau, von dem sich ein herrlicher Rundblick über die Bucht von Waikiki bietet.

Links und rechts der Straße dichter Urwald, der oben zusammengewachsen ist und einen grünen Tunnel bildet. Die Luft ist feucht und es riecht nach vermoderten Pflanzen. Nun geht es vorbei an kleinen Ansiedlungen, an Zuckerrohrplantagen. Ab und zu pflücken wir uns einige Bananen, die so ganz anders schmecken als die in Deutschland gekauften.

Hawaii und Ananas gehören zusammen wie Sand und Meer. Soweit das Auge reicht Ananasfelder. Die Luft ist erfüllt vom herben Duft dieser herrlichen Früchte. Für ein paar Cents erhalten wir einen Berg von diesen überreifen, eisgekühlten Köstlichkeiten.

Die Straße führt direkt am Meer entlang, in dem Hawaiianer mit langen Speeren im flachen Wasser nach Fischen jagen.

Collage mit Schwarz-Weiß-Fotos: eine Frau am Schreibtisch, Menschen in tropischer Umgebung, Wasserfall, Strand- und Alltagsszenen; daneben eine kleine Figur mit Ukulele.

DURCH DEN URWALD ZU DEN SACRED FALLS UND DIE LIEDER DER HAWAIIANER

Eine Wanderung durch den Urwald, um die Sacred Falls zu besuchen. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch ein feuchtes Tal. Der Boden ist übersät mit reifen Früchten. Ab und zu der Schrei von uns unbekannten Tieren.

Schließlich erreichen wir schweißgebadet die Wasserfälle. Ein Felseinschnitt, über den das Wasser senkrecht in ein von der Natur geformtes, riesiges Becken hinabstürzt. Links und rechts steile Felswände, die dicht mit zahllosen Variationen von Tropenpflanzen bewachsen sind. Durch das Treibhausklima erreichen diese ein unerhörtes Wachstum. Nach einem kurzen Besuch in der sehr modernen Universität geht ein sehr ereignisreicher Tag zu Ende.

Einen Sonnenuntergang auf Hawaii wird man niemals vergessen. Wenn die Sonne glutrot im Meer versunken ist, werden hunderte von Fackeln angezündet. Im Schein der flackernden Flammen, begleitet durch das immerwährende Auf und Ab der Meereswellen, beginnen die Einheimischen ihre Lieder zu singen. Sie fahren mit ihren Kanus hinaus aufs Meer und von der Ferne hört man den dumpfen Klang ihrer in die Boote eingebauten Trommeln.

Es gibt kein ausgedehntes Nachtleben in Hawaii. Wenn die mitternächtliche Stunde anbricht, verabschiedet man sich mit einem freundlichen „Aloha“.

DIE SCHÖNHEITEN VON HAWAII

Man will die schönen Morgenstunden nicht versäumen, wenn die Sonne hinter den Bergen hervorkommt und die Delphine zu Dutzenden in der Bucht ihr morgendliches Spiel treiben.

Frühstück in „Moana“. Ein Reporter eines amerikanischen Rundfunksenders tritt an unseren Tisch. Er möchte ein kurzes Interview über ein großes Footballspiel am Vortag geben. Aufgrund unserer „perfekten Kenntnisse“ auf dem Gebiet des amerikanischen Football ist es uns ein Leichtes, stattdessen über die „Schönheiten von Hawaii“ zu berichten. Zum Vergnügen aller Anwesenden und zum Erstaunen der amerikanischen Rundfunkhörer.

Es gäbe viel zu schreiben über die Menschen von Hawaii. Über ihr Wesen und ihre Art zu leben. Über ihre herrlich langen, schwarzen Haare und dunklen, großen Augen. Eine natürliche Sinnlichkeit spricht aus ihren graziösen Bewegungen, wenn sie am Strand entlang gehen oder sich im Meer, wie für das Wasser geboren, bewegen.

Keine Probleme macht auf Hawaii die Kleidung. Man geht grundsätzlich in offenen Sandalen und Shorts.

Die Frauen tragen Strandkleidung oder sogenannte „Mumus“, lange bis zum Boden reichende, weite Kleider mit Hawaii-Mustern bedruckt. Sie sind so zart und durchsichtig, dass sich die Körper gegen die Sonne abzeichnen.

Mit traurigem Herzen verlassen wir Hawaii, werfen die Blumenkränze ins Meer, zum Zeichen eines baldigen glücklichen Wiedersehens.

Fotos: Privat

Donner & Reuschel

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