Urlaub auf Mallorca

Mallorca – Ein königliches Refugium in Valldemossa

Die Baleareninsel Mallorca ist nicht nur wegen ihrer schönen Strände beliebt, sondern auch wegen der vielen besonderen Unterkünfte. Hier ist der neueste Tipp.

Hier erfahren Sie mehr über

  • Kreative Paare
  • Ein Hotel der Extraklasse
  • Exquisite Schönheitsbehandlung

Text Hans Christian Meiser

Portrait in Schwarz-Weiß von Hans Christian Meiser

Dr. Hans Christian Meiser ist Philosoph und Publizist, zudem Herausgeber und Chefredakteur von PURPOSE, dem Magazin für Sinnhaftigkeit. Dieses Thema zieht sich durch sein gesamtes Werk.

Weil der Komponist Frédéric Chopin und die Schriftstellerin George Sand 1838 einen Winter auf Mallorca verbrachten, ist ein Besuch der zwei Klosterzellen, in denen sie wohnten, für viele Besucher der Insel ein Muss. Ein Klavier steht im Kartäuserkloster, dass einst auch Königsschloss war, vom Band ertönen sanfte Klänge des Meisters, alte Bilder hängen an der Wand, Briefe liegen in Vitrinen, allerlei Devotionalien sind ausgestellt.

Valdemossa

Dann steht eine antike Wärmestelle im Weg, bei deren Anblick man ahnt, dass hier niemandem so richtig warm werden konnte. Obwohl es hier oben im Frühjahr noch ziemlich kalt werden kann, und im Kloster noch kälter ist! Kein Wunder, dass keiner der Besucher wirklich glücklich aussieht.
Es mag an der Temperatur liegen, aber ich denke, es ist auch die Energie, die in diesen Räumen immer noch zu spüren ist. Denn die Mallorquiner waren dem sonderbaren Künstlerpaar gegenüber sehr skeptisch. George Sand wiederum beschwerte sich später in ihrem Buch „Ein Winter auf Mallorca“ über die hinterwäldlerische Bevölkerung. Kein Wunder, dass dies zumindest sensiblen Zeitgenossen auffällt.

UNIQUE SPACES

Doch wer aus der Chopin-Sand-Wohnung in deren Garten tritt und Richtung Palma blickt, sieht als erstes eine wunderschöne Anlage, die selbst wiederum einem spanischen Herrensitz gleicht und einst Teil des Königspalastes von La Cartuja war. Heute ist sie im Besitz der „It Mallorca Unique Spaces“ von Miguel Conde und seiner Frau Cristina Marti, einem anderen Kreativpaar: Sie ist die Architektin und er hat sich ganz der Erhaltung und Renovierung alter Häuser verschrieben, zusammen verwandeln sie diese in ganz besondere Boutique-Hotels.
Ihr gerade fertig gestelltes Prestigeprojekt ist das „Valldemossa“,  das schon jetzt zu den besten Hideaways Mallorcas gehört und ganz und gar nicht „hinterwäldlerisch“ ist, im Gegenteil.

Valdemossa Treppe

HARMONIA MUNDI

Es gibt nur zwölf Suiten (die meisten mit riesiger Terrasse), und man merkt sogleich die Liebe zum Detail, zur französischen Ästhetik, zu Objektmöbeln und zur Kunst ganz allgemein. Durch diese Kombination entstand ein Gesamtkunstwerk, das wie selbstverständlich in die spektakuläre Berg- und Hügelumgebung mit Palmen, Zypresse, Kirsch- und uralten Olivenbäumen eingebunden scheint. Die Besitzer haben wirklich an alles gedacht, und man spürt, dass die Gäste hier nicht in einem luxuriösen Allerweltshotel wohnen, sondern in einem exquisiten Ambiente, das harmonischer nicht sein könnte. Es setzt sich In den weitläufigen Gärten mit Pool und Yogaplatz samt morgendlicher Frühsonne aus Osten, dem Outdoor-Gym und dem Private Spa mit kleinem Schwimmbad und Sauna (vorher reservieren!) fort, so dass man ahnt: das Verwöhnt-werden hört hier nicht auf.

Blick aufs Meer

VON TOKIO NACH LIMA

Und in der Tat: Die Kreativität reicht bis zur Kochkunst von German Bernardi und Ricardo Rossi, welche in ihrem Restaurant „De Tokia a Lima“ (gibt es außerdem in Palma, im Hotel Can Alomar, das ebenfalls zu Collection von Miguel und Cristina gehört) eine Fusion japanischer und peruanischer Küche zaubern, die man auch bei dem Erfinder dieser Kunst, Nobu Matsuhisa, nur selten besser zubereitet finden kann.

Genauso exakt und liebevoll wie die Chefs ist das Servierpersonal, das den Gästen jeden Wunsch von den Lippen abliest und mit Freuden lokale Weine serviert, die es durchaus mit großen Namen aufnehmen könnten. Was sich in der gesamten Anlage ausbreitet, findet hier seine geschmackliche Entsprechung. Die Software steht sozusagen der Hardware in nichts nach. Beide bilden eine perfekte Synthese.

"Sanctuary" Valdemossa Hotel

DAS SCHÖNHEITS-HEILIGTUM

Jenseits dieser rustikalen und doch eleganten Form findet sich das wahre Highlight im so genannten „Sanctuary“. Der Name steht zurecht für die Longevity-Philosophie, die hier angewendet wird. Man hat sich bewusst gegen eine Wellness-Oase entschieden und bietet etwas an, das jeden in Erstaunen versetzt: Eine von Amor Garzón, der Pionierin der Piroche-Methode aus Südtirol, mitentwickeltes, ganzheitliches Gesundheitsprogramm für die Haut, dass Elemente der chinesischen Medizin, der koranischen Massage und der westlichen Lymphdrainage miteinander kombiniert.

Entgiftung, Anregung und Regeneration der Haut sind die Hauptbestandteile der Behandlung, die man vielleicht unter dem Begriff der „Medical Wellness“ einordnen könnte; doch sie ist so viel mehr, vor allem, weil die Geräte-Medizin in Form von Radiofrequenz und anderen Haustimulanzien hinzukommt.

Als ich nach der Behandlung in den Spiegel blickte, konnte ich es kaum glauben, wie jugendlich strahlend ich aussah. Leider gibt es die Anwendungen derzeit nur in London oder eben im Valldemossa Hotel.

KÜSTENSPEKTAKEL

Da der Ort Valldemossa in der Sierra de Tramuntana liegt, empfiehlt sich eine Tour mit dem Wagen nach Deia, nach Sóller (und von dort auf der landschaftlich spektakulären Küstenstraße mit ihren grandiosen Aussichten auf die Ausläufer des Gebirges und das glitzernde Meer) über Banyalbufar, Port Andratx und Sant Elm, um dann via Andratx und Palma zurück nach Valldemossa und sein gleichnamiges Hotel zu gelangen.
Man versteht die Insel und ihre Bewohner anschließend wesentlich besser. Nach der Rückkehr ein Sundowner auf der Terrasse und ein Blick hinüber zur Kemenate von George Sand und Frédéric Chopin und man ahnt, dass deren Zeit auf Mallorca wesentlich glücklicher verlaufen wäre, hätte damals schon dieses königliche Refugium existiert!

P.s.: Übrigens gibt es keine elektronischen Türöffner-Karten, sondern nur herrlich altmodische Messingkloben samt Schlüssel und goldener Brokatbommelquaste. Manche Dinge vergehen eben nie – und das ist gut so!

Fotos: Gerd Giesler, Hotel Valldemossa

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