Hotel The Chedi

OMAN – LIFESTYLE ZWISCHEN KAMEL UND SUV

Im Gegensatz zu einigen Nachbarstaaten hat der Oman seine Traditionen nicht aufgegeben und dennoch die Öffnung in die Moderne geschafft. Ein kurzer Einblick in eine besondere Lebensart.

Hier erfahren Sie mehr über

  • Energiegewinnung im Oman
  • Das Hotel „The Chedi“
  • Sehenswürdigkeiten im Oman

Text Hans Christian Meiser

Portrait in Schwarz-Weiß von Hans Christian Meiser

Dr. Hans Christian Meiser ist Philosoph und Publizist, zudem Herausgeber und Chefredakteur von PURPOSE, dem Magazin für Sinnhaftigkeit. Dieses Thema zieht sich durch sein gesamtes Werk.

Die Omanis sind entspannte Menschen. Kein Wunder, hat doch Sultan Qaboos (1940 – 2020) schon 1970 damit begonnen das Land, welches er durch einen Staatsstreich von seinem Vater übernommen hatte, zu reformieren. Die Ölkrise von 1973 trug dazu bei, dass hierzu auch die finanziellen Mittel vorhanden waren. Heute gibt es mehrspurige Autobahnen, die das Land durchziehen, Schulen, Krankenhäuser, ein Opernhaus mit erschwinglichen Eintrittspreisen, Luxushotels für die Gäste aus aller Welt, einen hochmodernen Flughafen, die berühmte Sultan-Quaboos-Moschee mit einem 1.122 Glühbirnen-Lüster von Swarovski und einem der größten Teppiche der Welt (17 Billionen Knoten!), Museen zu jedem wichtigen Thema etc., etc.

SOLARENERGIE UND WINDKRAFT AUF DEM VORMARSCH

Was es freilich nicht gibt, ist öffentlicher Nahverkehr, der auch schwierig durchzuführen wäre, denn allein die Hauptstadt Maskat bedeckt mit ihren Vororten eine Fläche von 3.500 km². Im Unterschied zu Dubai, wo man in die Höhe baute, nutzt man hier die schier unendliche Fläche (der Oman ist das zweitgrößte Land auf der arabischen Halbinsel). Deshalb bleibt den Einwohnern auch gar nichts anderes übrig, als für jeder Fahrt das klimatisierte Auto zu nehmen.

Trotz der riesigen Ölvorkommen macht man sich natürlich wie fast überall auf der Welt auch im Oman Gedanken über Klimawechsel und Nachhaltigkeit, weshalb der Anteil an Elektroautos immer mehr zunimmt. Doch, um z.B. von Maskat nach Salalal im Süden zu kommen, benötigt man ca. 12 Stunden, und in der Wüste sind Elektro-Ladesäulen noch rar … Aber auch hier sind die erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch.

Zu den schon existierenden Solaranlagen sollen weitere hinzukommen, Windkraft wird es eines Tages geben und grüner Wasserstoff soll ohnedies der Energieträger der Zukunft sein.

KEIN WASSERMANGEL IM OMAN

Das Thema „Wasser“ wird im Oman im Unterschied zu vielen anderen Wüstenstaaten weniger öffentlich diskutiert, denn das Hajar-Gebirge durchzieht das Land komplett dort können die Wolken abregnen und auf diese Weise für Grundwasser sorgen. Zudem existiert ein uraltes System von über 4.000 Wasserkanälen (UNESCO Weltkulturerbe), durch das genügend von dem kostbaren Element dorthin gelangt, wo es hinsoll.

Und schließlich gibt es noch unzählige Tanklaster, die das Wasser in die entlegensten Regionen transportieren. Eine neue Wasserpipeline zwischen Makat und Nizwa, die sich gerade in Bau befindet, sorgt zudem dafür, dass die alte Hauptstadt genügend Wasser bekommt. Darüber hinaus existieren gut funktionierende Meerwasserentsalzungsanlagen, wie z.B. im Luxushotel „The Chedi“ in Maskat, das nächstes Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert.

THE CHEDI MUSCAT

Hier engagieren sich ca. 350 Mitarbeiter für das Wohl von maximal 324 Gästen, sei es in einem der sechs Restaurants mit hervorragenden arabisch-asiatischen Gerichten, im Spa mit all seinen Treatments oder im Health Center mit vielen ausgewogenen Fitnessprogrammen. Das Chedi liegt zwar an einem sehr langen, sehr gepflegten Strand, aber er ist in seiner Gesamt-Performance nicht so schön wie viele andere Strände in der Umgebung. Das macht aber nichts, denn die Pools, von denen der beeindruckendste 100 Meter lang ist und von einer unterirdischen Anlage mit entsalztem Meerwasser gespeist wird, bewirken ein tolles Wohlfühlerlebnis.

Die 162 Zimmer, Suiten und Häuser für die Gäste sind arabisch großzügig ausgelegt – der Platz reicht, um sich wie in einer Oase voll von Köstlichkeiten zu fühlen. Man sieht dem Chedi seine 20 Jahre nicht an. Die Anlage ist gepflegt und zeigt einerseits die Strenge und Leere eines asiatischen Zen-Tempels auf, andererseits präsentiert sie die Fülle und Lebensfreude der arabischen Lebensweise, so dass Besucher nicht fremdeln, sondern sich vom ersten Augenblick an wie zu Hause fühlen. Dieses Konzept ist auch im Chedi Andermatt verwirklicht, das nächstes Jahr sein zehnjähriges Jubiläum begeht.

Und was tut, wer nicht schläft, isst oder sich im Spa verwöhnen lässt?

  • Spa Bereich im Hotel
  • Blick aufs Meer

BESUCH IN FREMDEN WELTEN

Gäste besuchen (am besten mit einem Guide, den das Hotel bucht) die Altstadt von Maskat, feilschen ein bisschen im Souk, bestaunen den Sultanspalast von außen, besuchen die Moschee, dinieren im hervorragenden „Bait Al Luban“ gegenüber des Fischmarktes, schlendern die Muttrah Corniche entlang oder lassen sich mit Guide nach Nizwa (zwei Stunden von Maskat entfernt) mit seinem Fort und noch sehr authentischen Markt chauffieren.

Oder sie baden nach einer Dolphin Watching Tour in der Bucht von Bandar Al Khiran, um beim Schnorcheln auf Meeresschildkröten und andere Bewohner der Unterwasserwelt zu treffen. Wen es eher nach oben zieht, dem sei die Jabal Akhdara Tour empfohlen, bei der man die Gebirgsregion verstehen (und lieben) lernt, denn sie erinnert oftmals an die Fjorde Norwegens. Allerdings kommen hier der Steilheit wegen nur Geländewagen mit Vierradantrieb hoch (und vor allem wieder runter).

DER DUFT VON AMOUAGE

Natürlich hat der Oman unendlich viel mehr zu bieten, aber diese wenigen Tipps langen schon für eine kleine Auszeit in diesem so besonderen Land, in dem die Bewohner übrigens keine Einkommenssteuer zahlen müssen. Es gibt lediglich eine Umsatzsteuer, welche vor allem Unternehmen zu entrichten haben und die auch auf Luxusgüter erhoben wird, wie z.B. auf die Produkte von Amouage. Das ist jener omanische Parfümhersteller, dessen Geschichte 1983 auf Veranlassung des Sultans selbst begann, weil er fand, dass sein Land einen eigenen Duft verdient. Seitdem verbindet Amouage Luxus und Eleganz.

Es ist möglich, bei Voranmeldung der Produktion beizuwohnen, bei der 38 Personen die edelsten Ingredienzien (wie z.B. Weihrauch, Bergrose und Amber) so verwandeln, dass sie die Träger der Düfte mindestens drei Tage lang in einen Hauch von orientalischem Zauber hüllen. Nicht umsonst gehört Amouage zu den seltensten Parfüms der Welt …

Hotelzimmer The Chedi

FAZIT

Mein Fazit: Der Oman ist ein faszinierendes und enorm abwechslungsreiches Reiseland, das man nicht nur einmal besuchen sollte. Hotels wie „The Chedi“, das „Al Bustan Palace“ oder das „Shangri-La Resort“ machen es den Gästen leicht, all die Schönheiten innerhalb kurzer Zeit zu entdecken und sich zu überlegen, was von all dem hier Erfahrenen sie in ihr eigenes Leben integrieren möchten. Wenn man z.B. mit der omanischen Entspanntheit beginnen würde, wäre schon viel gewonnen …

Fotos: The Chedi

 

Sie möchten nichts mehr verpassen? Hier erhalten Sie spannende Nachrichten zu Finanzen und vielen weiteren Themen.