Südtiroler Glückssäulen mit Charakter
Regionale Kulinarik, Bewegung in der Bergwelt und alpine Wellness – das sind die drei Glückssäulen der Vitalpina Hotels Südtirol. Zu ihnen gehören rund 30 Mitglieder, die eine gemeinsame Philosophie verbindet.
Hier erfahren Sie mehr über
- Ganzheitlichen Wellnessurlaub
- Geprüfte regionale Qualität
- Nachhaltigen Tourismus
Text Antoinette Schmelter-Kaiser
Brigitte Zelger ist Gastgeberin im Hotel Pfösl, Präsidentin der Vitalpina Hotels Südtirol und Kräuterexpertin. Sie setzt sich landesweit für mehr nachhaltiges Bewusstsein und innovative Unternehmensführung im Tourismus ein.
Beim Aufwachen am Morgen ist durch die geöffneten Fenster das Läuten von Kuhglocken und Grillenzirpen zu hören. Zum Frühstück gibt es frisch gebackenes Brot, Sennerei-Butter und -Käse sowie geräucherten Speck von hoteleigenen Schweinen, die den Sommer auf der urigen Fane Alm verbringen.
An dieser vorbei führt eine Wanderung bis zur Brixner Hütte auf 2.228 Metern – begleitet von blühenden Alpenrosen, Wiesen voll bunter Blumen, schäumenden Bergbächen, Wasserfällen und schneebedeckten Gipfeln. Beglückt von diesem Naturschauspiel, geht es zurück zum Vitalpina Hotel Valserhof, um dort nach einer Kräuterstempelmassage im warmen Outdoor-Pool und auf bequemen Liegen zu entspannen.
Abends setzt ein Menü mit Salaten, Steinpilz-Pasta, Garten-Gemüse zu Geschnetzeltem und Panna Cotta den Genusserlebnissen das Sahnehäubchen auf.
DREI GEMEINSAME GLÜCKSSÄULEN
Kulinarik mit regionalen und saisonalen Produkten, Bewegung in der Bergwelt, Relaxen bei Wellnessanwendungen auf Basis alpiner Inhaltstoffe: Mit dieser Kombination fußt ein typischer Tag im Valserhof auf den drei erklärten „Glückssäulen“ der Vitalpina Hotels Südtirol.
„Wir sind keine Kette“, erklärt deren Präsidentin Brigitte Zelger. „Die rund 30 Mitgliedshäuser unserer Angebotsgruppe haben ihren eigenen Charakter und gehören zum Dreisterne Superior- bis Fünfsterne-Segment. Aber alle teilen eine einheitliche Philosophie.“
Dass bei dieser Outdoor-Aktivitäten großgeschrieben werden, liegt am Ursprung der Vitalpina Hotels. Viele von ihnen sind auch Mitglied der Europa Wanderhotels. Weil sich diese auf dem deutschsprachigen Markt fokussierten und auf dem italienischen „ein Pendant fehlte“, wurde 2006 die Vitalpina-Gruppe als eine der „Südtiroler Speerspitzen“ im Hotellerie-Bereich aus der Taufe gehoben.
Einige Gründungsmitglieder gehören heute nicht mehr dazu, andere Hotels haben sich proaktiv beworben und wurden aufgenommen.
GLEICHE WERTE
Um alle auf die gleichen Werte einzuschwören, finden zwei Mal pro Jahr Vollversammlungen statt – eine davon vorzugsweise in wechselnden Vitalpina-Hotels, um diese kennenzulernen und neue Inspirationen zu bekommen.
Außerdem gehört jedes zweite Jahr die anonyme Kontrolle – ein Mystery Check – durch ein externes Unternehmen als Garant „für geprüfte Südtiroler Hotelqualität mit hohem Standard“ dazu, so Brigitte Zelger. „Unsere DNA stand schon von Anfang an fest. Seither befinden wir uns auf einem Weg, um uns gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Dabei wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger: Plastikverzicht, Wassersparmaßnahmen, klimaschonende Energiegewinnung, Vermeidung von Müll und respektvoller Umgang mit Ressourcen sind eine Selbstverständlichkeit in allen Mitglieds-Betrieben. Sie verpflichten sich, mit einem Tool zu Berechnung des CO2-Fußabdrucks Emissionen zu erheben und sie sukzessive zu reduzieren.
Für die An- und Abreise oder Touren vor Ort werden öffentliche Verkehrsmittel empfohlen.
REGIONALE PRODUKTE AUS EINEM UMKREIS VON 30 KILOMETERN
Dazu addieren sich individuelle Besonderheiten: An ihre Zimmertür im Vitalpina Hotel Valserhof können Gäste ein Schild mit der Aufschrift „Wir machen heute grün“ hängen. Es signalisiert den Verzicht auf Zimmerreinigung als kleines Zeichen der Nachhaltigkeit.
Außerdem bezieht das Haus seinen Strom zu 100 Prozent aus Südtiroler Wasserkraft; geheizt wird seit über 25 Jahren mit einer Hackschnitzel-Anlage, die mit Holzabfällen aus heimischer Waldwirtschaft läuft. 90 Prozent der Beleuchtungen haben energiesparende LED-Lampen.
Fleisch liefern eigene Hochland-Rinder, die ganzjährig draußen sind. Das Vitalpina Hotel DAS GERSTL gibt eine „Zuhause Garantie“: Alle mit dem r30-Siegel gekennzeichneten Produkte in der Küche stammen aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern. An einem Tag in der Woche werden sie ausschließlich verwendet, an den restlichen Tagen sind sie Bestandteil des Menüs. Von hausgemachten Marmeladen und Säften über Honig aus Mals, Käse von Almen in der Umgebung und Gemüse von einem Biohof am Stilfserjoch bis zu Steaks aus der eigenen Wagyu-Zucht in Langtaufers – das alles kommt im DAS GERSTL direkt auf der Region.
Das Venosta Spa ist auf Behandlungen mit r30-Inhaltsstoffen wie Apfel-Marmor-Peeling spezialisiert; die eigene Kosmetiklinie beinhaltet heimische Bergkräuter, Mineralien und Quellwasser.
KONTRASTPROGRAMM ZUM HEKTISCHEN ALLTAG
Nachhaltigkeit drückt sich außerdem in zwei weiteren Gemeinsamkeiten der beiden Vitalpina Hotels Valserhof und DAS GERSTL aus: Beide sind Familienbetriebe, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden und organisch wachsen, indem sie einerseits stolz auf ihre Wurzeln sind, andererseits mit kontinuierlichen An- und Ausbauten sowie Modernisierungen – möglichst viele unter Verwendung einheimischer Materialien wie Holz und Naturstein – nie stehen bleiben.
Beide Hotels wertschätzen die Kraft und Schönheit der Südtiroler Natur, in die sie eingebettet sind:
„Den Valserhof umgibt eine fantastische Bergwelt. Von Vals auf 1354 Meter gelangt man schnell auf grandiose Gipfel“, schwärmt Senior-Chef Dietmar Erlacher. „Das genießen unsere Gäste im Sommer beim Wandern und Biken, im Winter beim Skifahren. Was sie hier suchen, ist Ruhe als Kontrastprogramm zu ihrem hektischen Alltag.“
Zu Füßen vom DAS GERSTL breitet sich das Etschtal aus: inmitten von Weinbergen und Apfelgärten die Orte Mals und Burgeis, dahinter die hoch aufragende Kette der Ortlergruppe – ein prachtvoller Panoramablick, der sich Gästen von den talseitigen Zimmern und Suiten, Spa, Outdoor- und Indoorpool sowie dem Restaurant mit breiten, bodentiefen Fenstern bietet.
ÖKOZENTRISCHE HALTUNG ALS ZIEL
Entsprechend groß ist ihre Lust, diese Landschaft bei Aktivangeboten hautnah zu erleben; an fünf Tagen pro Woche gibt es gut gebuchte, geführte Wanderungen und E-Bike-Touren, ein Großteil davon unter Leitung von Seniorgastgeber Martin Gerstl. Unterwegs erklärt er Kräuter und Blüten, zeigt uralte Zirben und Milchkühe mit prallen Eutern, erzählt von seiner Liebe zum Draußensein und schweißtreibenden Herausforderungen, bei denen ihn zwei künstliche Kniegelenke nicht ausbremsen können.
Mit seiner Berg-Passion ist Gerstl keine Ausnahme. Alle Vitalpina-Hotels bieten geführte Wanderungen und sanfte, naturnahe Sportarten an, die jeweiligen Gastgeber sind regelmäßig als persönliche Begleitung dabei. Zum Programm „Berge spüren“ gehören achtsame Wanderungen zu einem Kraftort oder Aussichtsplatz.
Ziel ist eine ökozentrische Haltung anstelle der egozentrischen – und über Sinne, Emotionen, Mitgefühl, Sinnhaftigkeit und Ästhetik der Natur auf Augenhöhe zu begegnen.
Beim Programm „Vitalpina Loslassen“ haben Teilnehmer die Wahl zwischen „Waldbaden“ und „Durchatmen“ auf Wanderungen mit Atemübungen und Entspannungseinheiten.
INTENSIVE BEZIEHUNG ZUR NATUR
„Wir feilen weiter an unserem Profil. Das ist und bleibt auch in Zukunft ein Prozess“, macht Brigitte Zelger klar. Dazu gehört, das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben und verstärkt auf allen Kanälen und Plattformen der Vitalpina Hotels zu kommunizieren, unter anderem mit noch mehr Geschichten über die Menschen hinter dieser Idee. Zum Beispiel Hannes Rainer vom Naturhotel Rainer im Jaufental, der als Bauernsohn bis zu Alter von 14 Jahren jeden Sommer drei Monate auf Almen lebte und arbeitete und bis heute eine intensive Beziehung zur Natur pflegt.
Oder Stefan Fauster vom Drumlerhof in Sand in Taufers, der mit seiner Familie aus Überzeugung heimische Produzenten unterstützt, bewusst aus fairem Handel kauft und seit Jahren eine Gemeinwohlbilanz im Hotel führt. Antrieb ist das gemeinsame Bestreben, diese Erde „enkeltauglich“ zu hinterlassen.
CREDO MIT LEBEN FÜLLEN
„Wir sind kein Buchungsportal, über das automatisch Gäste kommen“, betont Brigitte Zelger.
„Jedes Mitglied unserer Interessensgemeinschaft muss unser Credo selbst mit Leben füllen und auf persönliche Weise überzeugen.“
Im Vitalpina Hotel Valserhof ist das erfolgreich der Fall. Ein Großteil Gäste sind Wiederholungstäter, die seit Jahren Aufenthalte buchen – obwohl oder gerade, weil das Hotel nicht in einer Touristen-Hochburg liegt, sondern abgeschieden in einem 600-Seelendorf, umrahmt von imposanten Bergen. Vom Aufwachen bis zum Einschlafen lässt sich hier nachhaltiger Natururlaub ganzheitlich und tiefentspannt erleben – raufkommen, um wieder runterzukommen.
Fotos: Vitalpina Hotels Südtirol, Alex Filz, Manuel Kottersteger, Marion Lafogler, Andreas Mierswa, David Rasche, Helmut Rier, Stefano Scatà