
Von der Kraft der Wünsche
Wie bewahren wir unsere Mit(menschlichkeit)? Ist sie wirklich mehr bei den Armen zuhause und die Gier bei den Reichen? Eine aktuelle Betrachtung des Grimm‘schen Märchens „Der Arme und der Reiche“, den Formen des Reichtums und der Suche nach Zufriedenheit.
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- Reichtum
- Zufriedenheit
- Mitmenschlichkeit
Text Irmela Neu

Prof. Dr. Irmela Neu lehrt Interkulturelle Kommunikation in Spanien und Lateinamerika an der Hochschule München für angewandte Wissenschaften (HM), gibt Seminare zu empathischer Kommunikation, ist Autorin und studierte Politologin. www.irmela-neu.de
Das Grimm’sche Märchen der Arme und der Reiche“ beginnt mit folgenden Worten: „Vor alten Zeiten, als der liebe Gott noch selbst auf Erden unter den Menschen wandelte, trug es sich zu, dass er eines Abends müde war und ihn die Nacht überfiel, bevor er zu einer Herberge kommen konnte.“
Er war also darauf angewiesen, eine Übernachtungsmöglichkeit ausfindig zu machen. Auf der Suche danach stieß er auf zwei gegenüber liegende Häuser; eines war „groß und schön anzusehen“, das andere „klein und ärmlich“; es war klar: das große gehörte sichtlich einem reichen Besitzer, das kleine wohl einem armen. Und was dachte sich „unser Herrgott“?
Von der Angst des Reichen
Nun, dem Reichen würde er nicht zur Last fallen, weshalb er an dessen Türe anklopfte. Der reiche Besitzer öffnete ein Fenster und fragte nach dem Begehren des Mannes, der an seiner Haustüre angeklopft hatte. Die Antwort lautete, dass er um ein Nachtlager bitte. Daraufhin musterte der Reiche den Bittenden eindringlich von Kopf bis Fuß. Dieser trug einfache Kleider und er sah nicht aus „wie einer, der viel Geld in der Tasche hat.“
Sie werden es schon vermutet haben, geneigte, Leser, wie die Antwort des Reichen ausfiel. Natürlich negativ, doch mit welchen Worten weist er die Bitte des Unterkunft Suchenden zurück? Was meinen Sie? Kurze Pause, bevor Sie weiterlesen.
Kopfschüttelnd sprach der Reiche:
„Ich kann euch nicht aufnehmen, meine Kammern liegen voll Kräutern und Samen, und sollte ich jeden beherbergen, der an meine Tür klopft, so könnte ich selber den Bettelstab in die Hand nehmen.“
Aha. Eine Notlüge also zuerst, dann eine Begründung, die sofort die Anfrage eines Einzelnen als ein Massenphänomen imaginiert, um sich selbst in die Opferrolle hinabgestoßen zu fühlen – nach dem Motto: „Da könnte ja jeder kommen! Das würde mich bettelarm machen.“
Was hieraus spricht? Eine tiefsitzende, doppelte Angst: der Reichtum ist perdu, dann kommt auch noch der soziale Abstieg. „Am Ende sehe ich so aus“, spricht die Angst, „wie der, der grad vor mir steht!“ Nein, niemals, ein klarer Fall von Nein!
Aus dieser Perspektive folgerichtig schlägt er dem lieben Gott das Fenster zu und lässt ihn stehen. Was nun?

Die Gastfreundschaft des Armen
Daraufhin ging der liebe Gott zum ärmlich aussehenden Haus. Kaum hatte er angeklopft, wurde ihm schon die Türe geöffnet und der Wandersmann gebeten, er möge doch eintreten. Freundlich erging die Aufforderung an ihn, er möge doch die Nacht in diesem Haus verbringen, denn an ein Weiterwandern sei nun nicht zu denken.
Die freundliche Einladung des Armen gefiel dem lieben Gott, und er trat ein. Die Frau des Armen begrüßte ihn herzlich und forderte ihn auf, es sich bequem zu machen. Sie luden ihn auch zu dem Essen ein, das sie für gewöhnlich zu sich nahmen: Kartoffeln, welche die Frau sogleich aufs Feuer setzte. Während sie garkochten, melkte die Frau ihre Ziege, damit sie etwas Milch dazu hätten. Der Tisch wurde gedeckt, und sie aßen gemeinsam. Dem lieben Gott „schmeckte die schlechte Kost gut; denn es waren vergnügte Gesichter dabei.“
Nach dem Essen schlug die Frau heimlich ihrem Mann vor, dass er doch ein Lager aus Stroh herrichten solle, damit der sicher müde Wanderer „seine Glieder ordentlich ausruhen“ könne. Nein, nicht auf dem Stroh! Im Bett der Beiden, die für diese Nacht ins Strohlager umziehen würden. Der Mann war sogleich „von Herzen gern“ mit dem Vorschlag seiner Frau einverstanden; er brachte ihn dem Wanderer vor, der erst nach mehrfacher Wiederholung des Angebots den Vorschlag des Tausches der Nachtlager annahm.
Die drei Wünsche der armen Gastgeber
Am nächsten Morgen standen die Gastgeber ganz früh auf, um einen Frühstücksbrei zu kochen, „so gut sie es hatten.“ Als die Sonne aufgegangen und der Gast aufgestanden war, aßen sie zusammen; der Gast wollte dann weiterziehen.
Schon an der Türe drehte er sich um und sprach: „Weil ihr so mitleidig und fromm seid, so wünscht euch dreierlei, das will ich euch erfüllen.“
Welche Wünsche der Arme wohl vorgebracht hat? Geld? Reichtum? Ein großes Haus? Nichts von alledem.
Er wünscht sich „die ewige Seligkeit und dass wir zwei, solange wir leben, gesund dabei bleiben und unser notdürftiges tägliches Brot haben; fürs dritte weiß ich mir nichts zu wünschen.“
Da fragt ihn der liebe Gott, ob er denn nicht statt des alten ein neues Haus wünsche? Ganz bescheiden geht er auf diesen Vorschlag ein: „Wenn ich das auch noch erhalten kann, so wär’s mir wohl lieb.“
Ja, und der liebe Gott erfüllt ihm das, was er selbst vorgeschlagen hatte, und worauf der Arme eingegangen war: er tauschte das alte Haus in ein neues, schmuckes Haus aus. Da stand es also, das Haus, das den Eindruck vermittelte, seine Besitzer seien reich.
Nicht irgendwo stand es, sondern gegenüber vom Haus unseres Reichen, der den Wanderer abgewiesen hatte. Sie ahnen sicher schon, was nun geschah….

Der Neid bricht sich Bahn
Als sich der Reiche am helllichten Tag genüsslich aus dem Bett bewegte und aus dem Fenster sah, traute er seinen Augen nicht. Statt der ärmlichen Hütte stand da auf einmal ein schmuckes Haus! Welches Wunder ist denn da geschehen, von dem ich nichts weiß? Das muss sich mir augenblicklich erschließen!
Sehr aufgeregt schickte er seine Frau zu den armen Leuten, um sie auszuhorchen, was denn die Ursache der plötzlichen Veränderung von arm zu reich sei.
Wahrheitsgemäß erzählten die Gastgeber, die den Wanderer letzte Nacht beherbergt und verköstigt hatten, wie es zu der Verwandlung des Hauses von arm zu reich kam. Sie zählten die drei dem Wanderer vorgebrachten Wünsche auf: „ewige Seligkeit, Gesundheit in diesem Leben und das notdürftige tägliche Brot dazu und zuletzt noch statt unserer alten Hütte ein schönes, neues Haus“.
Die Reaktion des Reichen: „Ich wollte mich zerreißen und zerschlagen!“ Schließlich hatte der Wanderer zuerst bei ihm angeklopft, wurde aber barsch abgewiesen – von ihm selbst! Natürlich wühlte ihn das auf. Sofort schlug ihm seine ebenso auf Reichtum ausgerichtete Frau vor, den Mann einzuholen, um sich ebenfalls drei Wünsche erfüllen zu lassen.
Das geschah augenblicklich. Der Reiche jagte mit seinem Pferd davon und holte den lieben Gott noch ein. Wortreich entschuldigte er sich „fein und lieblich“, also einschmeichelnd zielorientiert für sein Verhalten, indem er wieder eine Notlüge vorbrachte: er habe ihn durchaus reinlassen wollen, doch den Schlüssel zur Haustüre gesucht, nicht gleich gefunden etc., und in dieser Zeit sei der Nachtlager Suchende schon weggegangen, ohne die Türöffnung abzuwarten.
Oha, welch eine Schuldzuweisung … doch weiter im Text des Märchens. Unser Reicher, der die drei Wünsche vorbringen wollte, bot dem lieben Gott nun an, er solle doch bei seiner Rückkehr in seinem Hause einkehren. Scheinheilige Schmeicheleien lassen grüßen!

Des Reichen Deal mit dem lieben Gott
Der liebe Gott stimmte dem zu, woraufhin unser Reicher seine eigentliche Absicht vorbrachte: nämlich drei Wünsche frei zu haben. Auch hierauf willigte der liebe Gott ein; allerdings warnte er ihn, er solle das lieber unterlassen. Der Reiche bestand jedoch darauf, „er wolle sich schon etwas aussuchen, das zu seinem Glück gereiche“, wenn ihm nur die drei Wünsche fest zugesagt würden. Der liebe Gott gewährte ihm einwilligend seine eindringliche Bitte, ja Forderung.
Er solle heimreiten, die drei Wünsche würden sicher in Erfüllung gehen, bescherte ihm der liebe Gott. Ein klarer Deal also, der erfolgversprechend klang. Der Reiche hatte das, was er unbedingt wollte.
Nun stand seinem Glück nichts mehr im Wege. Es war greifbar nahe …, aber was genau eigentlich? Mehr Reichtum oder vielleicht doch wie der Arme immaterielle Wünsche?
Von den Stationen des Scheiterns
Während er nach Hause ritt, sann er nach, was er sich wünschen könnte. Dabei wurde er unaufmerksam und ließ die Zügel des Pferdes schleifen. Das Pferd fing ob dieser Unkonzentriertheit zu springen an, so dass unser Wunschsuchender keine klaren Gedanken mehr zusammenbringen konnte.
Das Pferd hörte mit den nervösen Bewegungen nicht auf und ließ sich auch mit nichts beruhigen. Unser Reicher wurde ärgerlich, ließ sich davon wegreißen. Schließlich schrie unser Held wutentbrannt: „So wollt ich, dass du den Hals zerbrächst.“ Tja, das war der erste Wunsch. Plötzlich, unerwartet und aus dem Affekt heraus. Was geschah? Das Pferd brach tatsächlich zusammen und war tot. Der erste Wunsch war erfüllt.
„Weil er aber von Natur geizig war“, wollte er den Sattel nicht zurücklassen. Er nahm ihn von seinem Pferd ab und machte sich auf den Weg. Er hatte ja noch zwei Wünsche übrig, tröstete er sich. Der Weg nach Hause war noch recht lang und der Sattel drückte ihn immer weiter nach unten. Schwitzend und schnaubend grübelte er über die zwei Wünsche nach, die er unter allen Umständen sogleich materialisiert haben wollte. „Ich will’s mir aber so einrichten, dass mir gar nichts mehr zu wünschen übrig bleibt“ dachte er.
Seine missliche Situation der Schlepperei quälte ihn zwar, doch die Aussicht nach Verwirklichung des besten aller Wünsche beherrschte ihn – durchaus ebenso quälend. Welchen Wunsch sollte er priorisieren?
Er suchte also nach Optimierung. Es fiel ihm allerlei ein, was er jedoch als noch nicht ausreichend immer wieder verwarf. Sogar den bayerischen Landsmann beneidete er wegen seiner Klarheit. Dessen drei Wünsche wären „zuerst recht viel Bier, und zweitens so viel Bier, als er trinken könnte, und drittens noch ein Fass Bier dazu.“ Diese Klarheit war ihm armem Reichen nicht gegeben! Stattdessen kam ihm allerlei in den Sinn; er verwarf alles wieder: „Hernach schien’s ihm doch zu wenig.“

Die verlorenen Möglichkeiten
Wie er so mit dem Sattel auf dem Buckel gedankenversunken und allmählich auch hungrig und vor Schweiß triefend vor sich hin überlegte, den besten Wunsch zu finden, begann er, seine Frau zu beneiden; saß sie doch daheim in der kühlen Stube „und ließ sich’s wohl schmecken.“ Wut stieg in ihm hoch.
Zornentbrannt rief er laut aus, ja verfluchte sie: sie solle auf dem Sattel so festsitzen, dass sie nicht mehr herunterkäme – genau so, „statt dass ich ihn da auf meinem Rücken schleppe.“ Ja, sofort war der Sattel verschwunden; jetzt merkte er, dass es sein zweiter Wunsch war, der in Erfüllung gegangen war. Nun hatte er nur noch einen Wunsch übrig. Welcher Stress! Wenn er den auch noch verlor … die Katastrophe schlechthin.
Das brachte ihn in Panik; so schnell er konnte, rannte er heim. Nicht etwa, um zu schauen, wie es seiner Frau ginge. Oh nein. Er wollte sich in Ruhe in seine Kammer hinsetzen und alleine nachsinnen, welchen großen Wunsch er nun verwirklicht haben wollte. Schließlich hatte er ja nur noch einen. Wenn nicht jetzt, wann dann! Die letzte Chance!
Dies wollte sehr gut geplant sein. Er kümmerte sich weder um seinen etwas geschundenen Zustand noch um die reale Situation, die nun entstanden war. Seine Befindlichkeit und die seiner Umgebung nahm er mitnichten wahr. Realitätsverlust pur. Besessenes Jagen nach der Idee von der einmaligen, imaginierten Möglichkeit aller Möglichkeiten.
Er saß fest in der Falle, ohne es zu merken. Wie auch? Er war ja völlig von der glänzenden Aussicht auf etwas überdimensional Großes beherrscht.
Zu Hause angekommen, eröffnete sich ihm ein Bild, das er in der Einseitigkeit seiner Ausrichtung auf seine Schimären nicht erwartet hatte. Seine Frau hockte zeternd und schreiend auf am Sattel, von dem sie nicht mehr herunterkam. Sie schleuderte ihm Vorwürfe entgegen und nannte ihn „einen Schafskopf“; er sei an ihrer schrecklichen Lage schuld, und nun müsse er auch dafür sorgen, sie wieder zu befreien. Alle Reichtümer der Welt nützten nichts, wenn sie weiterhin auf dem Sattel festklebe! Tja, was nun geschieht, ist klar.
Er musste seinen letzten Wunsch hergeben, damit sie wieder vom Sattel loskommt und heruntersteigen konnte. Damit war auch der letzte Wunsch ausgesprochen und sobald erfüllt.
„Also hatte er nichts davon als Ärger, Mühe, Scheltworte und ein verlorenes Pferd; die Armen aber lebten vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende.“
Mit diesem Satz endet das Märchen.
Von der Dynamik des Scheiterns
Stellt dieses Märchen nur ein Hohelied auf ein frommes Leben in Bescheidenheit und eine Verdammnis des Reichtums dar? Ist es also so etwas wie eine moralinsaure Predigt, die heutzutage nicht mehr angemessen ist?
Weit gefehlt! Was wir auch heute noch dem Märchen entnehmen können, ist die Dynamik des Scheiterns – ein hochaktuelles Thema! Wie das?
Nun, das Märchen führt uns vor Augen, was die besessene Konzentration rein auf materiellen Reichtum mit uns macht. Wahrscheinlich hat der Mann ihn sich erarbeitet, vielleicht erschlichen, in jedem Fall mit aller Kraft darauf hingearbeitet. Oder er hat ihn ererbt. Was auch immer: sein Ziel ist es, diesen zu erhalten, besser noch, ihn zu vermehren. Geiz und Gier sind die Mittel dazu. Was darüber verloren gegangen ist? Das Selbst. Die Mitmenschlichkeit. Andere an seinem Reichtum teilhaben lassen? Unmöglich. Stattdessen herrscht die Angst vor Verlust.
Gleichzeitig stachelt ihn die Aussicht auf noch mehr Reichtum an. Immer größer, perfekter sollen die Ziele sein. Die reiche Palette des als erstrebenswert Erachteten ist grenzenlos. Sie macht immer unruhiger. Geiz und Gier werden zu den alleinigen Regenten des Lebens. Darüber geht das Gefühl für das verloren, was die Essenz des Lebens ist: Dankbarkeit, Gesundheit, Zufriedenheit.

Wunsch und Wirkung
Das ist keine Gottesergebenheit im Abfinden von dem, was nun einmal so ist; vielmehr fordert uns die Verwurzelung hiermit dazu auf, die eigenen Wünsche zu überdenken, sie in ihrer Wirkungsweise zu erspüren.
Natürlich ist dies nur möglich, wenn wir uns klar machen, worin der Unterschied von gehetzt-affektgetriebenem und wohltuendem Verhalten besteht. Breitet sich die Gier immer weiter aus, macht sich grenzenloser Egoismus breit. Unser Leben verengt sich in einem Maße, dass alles andere auf der Strecke bleibt. Die Mitmenschlichkeit wird dem geopfert.
Muss das so sein?
Von der Mitmenschlichkeit
Zunächst geht es um die bewusste Erkenntnis dessen, welche Lebensziele mich beherrschen. Noch einmal zur Botschaft des Märchens:
Das einseitige Jagen nach materiellem Wohlstand und Reichtum macht uns blind gegenüber dem, was uns Freude bringt. Das gilt auch für alle fanatisch verfolgten ideologischen Ziele, die uns vollständig vereinnahmen. Es verengt unseren Horizont in dramatischer Weise, macht ruhelos, unfähig zur Reflexion und zum liebevollen Spüren. Es besteht keine Verbindung – weder zu sich selbst, noch zur Umwelt, noch zur Heiterkeit des Lebens.
Wie aus dieser Situation herauskommen? In jedem Fall erst einmal in Abstand hierzu gehen, nichts tun außer bewusst atmen, sich frischen Wind um die Nase streichen lassen; auch im übertragenen Sinn. In Zeiten der wieder gewonnen Ruhe lässt sich dies leicht aufspüren. Dann entsteht Weite, ein Durchatmen. Was dann aufscheint?
Das tiefe Bedürfnis nach einem Miteinander im absichtslosen Tun. Ob dies eine gesellige Runde mit Freunden ist, gemeinsames Musizieren, Wandern in der Natur oder Theaterbesuche, Betrachten von Kunst, spielt keine Rolle. Es geht um die Verbundenheit als Quelle der Freude. Dann entfalten sich außerhalb von einseitigen Zielvorgaben Herzenswünsche, die das Potential in sich tragen, Zufriedenheit und Glück zu erleben.
Besteht die Gleichung, dass Reichsein mit Verlust der Lebensessenz und Armsein mit Zufriedenheit einhergeht?
Nein, das muss nicht so sein. Es geht darum, die Balance zu finden. Nur materiellen Reichtum als Ziel zu verfolgen, übertönt den Wunsch nach Verbundenheit im Herzen, nach Teilen und Mitmenschlichkeit. Dazu gehört die Freude, andere an dem teilhaben zu lassen, was ich geben kann.
Der eigene Reichtum kann sich in vielerlei Formen entfalten, die über das rein Materielle weit hinaus gehen. Wenn ich von etwas begeistert bin, wirkt dies ansteckend. Zufriedenheit bildet die Grundlage dafür, offen zu sein für die Schönheit von Begegnungen, die von Teilhabe geprägt sind. Dies immer wieder ins Leben zu bringen, ist wie ein Abenteuer. Viel Freude bei der Gestaltung dessen!
Fotos: DALL-E, Adobe Stock, iStock, Unsplash / Daniel Barnes, Yap Vzdes